Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) ist ein Mann der klaren Worte. Foto: imago/Dirk Jacobs

Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) lobt die Entscheidung für Boris Pistorius als Nachfolger von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht – allerdings mit einem Seitenhieb an die SPD und Kanzler Olaf Scholz.

Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) begrüßt gegenüber unserer Zeitung die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Boris Pistorius (SPD) zum neuen Bundesverteidigungsminister zu ernennen. „Boris Pistorius ist eine gute Wahl. Es ist eine schwierige Aufgabe, aber er kann das“, sagte Kubicki, der den niedersächsischen Innenminister gut kennt. „Er kann Soldatinnen und Soldaten wieder motivieren – und er wird sich im Kabinett stärker durchsetzen, als das Lambrecht je gewollt hat.“ Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte Kanzler Scholz am Montag um ihren Rücktritt gebeten.

Kubickis Seitenhieb in Richtung Scholz und die SPD

Der FDP-Politiker, der mit seiner Partei Teil der Ampel-Koalition im Bund ist, kann sich in diesem Zusammenhang aber einen Seitenhieb in Richtung SPD und ihres Kanzlers nicht verkneifen: „Es ist die letzte Patrone von Bundeskanzler Olaf Scholz, danach geht ihm die Munition aus“, sagte Kubicki und ergänzte: „Ich freue mich, dass die Sozialdemokraten begriffen haben, dass es bei der Besetzung eines Amtes nicht auf das Geschlecht oder Regionalproporz, sondern auf die Kompetenz ankommt.“

Zuvor war gemutmaßt worden, dass Olaf Scholz – der Parität im Bundeskabinett wegen – wieder eine Frau an die Spitze des Verteidigungsministeriums heben wird. Bisher hatten gleich viele Männer wie Frauen Ministerposten inne, nun gerät dieses Verhältnis aus dem Gleichgewicht.