Gerhard Eggensperger wird 1940 mit dem Downsyndrom geboren. Im Deutschland der NS-Zeit ist das ein Todesurteil. Mehr als 80 Jahre später recherchiert eine seiner Nichten sein Schicksal. Nun wird in Botnang ein Stolperstein für ihn verlegt. Aus unserer Serie „Stuttgarter Stolpersteine – die Menschen hinter den Namen“.
Das letzte Bild: Der Vater steht in der Wohnungstür, seinen kleinen Sohn im Arm. Die fünfjährige Ruth versteht nicht, wohin er ihren Bruder Gerhard bringt. Sie hört ihre Eltern von einer Behörde sprechen, die angeordnet hat, dass der pausbäckige gut Anderthalbjährige zur Beobachtung in eine Klinik kommen solle. Dass die Stimmung bedrückend war, daran erinnert sich Ruth noch Jahrzehnte später. „Vater hat noch gewunken.“ Dann seien die beiden gegangen.
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