Mercedes-Benz zeigt den neuen SL erstmals unverhüllt. Foto: /ercedes-Benz AG

Der Mercedes-Roadster wurde von der Tuningtochter AMG komplett neu entwickelt. Das Modell hat berühmte Vorgänger.

Stuttgart - Mercedes-Benz schickt die neue Generation des Roadsters SL ins Rennen um Kunden. Der Luxus-Sportwagen wurde erstmals unter der Regie der Mercedes-Tuningtochter AMG in Affalterbach komplett neu entwickelt. Am Donnerstag wurde die Neuauflage bei der digitalen Premiere erstmals unverhüllt präsentiert. Während der Vorgänger von Kritikern als Rentnerauto verspottet wurde, sieht der neue Roadster sehr sportlich aus und knüpft damit an seine historischen Wurzeln an.

Die Geschichte dieser Baureihe reicht zurück bis ins Jahr 1952. Damals wurde ausgewählten Journalisten der Rennsportwagen 300 SL auf einer Autobahn präsentiert. Die Abkürzung „SL“ steht für „Sportlich“ und „Leicht“. Mercedes-Benz kehrte mit diesem Wagen in den Motorsport zurück und gewann viele Rennen. Gleich im Auftaktjahr gab es einen Doppelsieg beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Die Erfolge liessen bald die Rufe nach einer Serienversion für den Straßenverkehr aufkommen. Der Stuttgarter Autobauer reagierte auf diese Kundenwünsche und stellte 1954 das Sportwagencoupe 300 SL mit der internen Bezeichnung W 198 und den sportlich-eleganten 190 SL (W 121) vor.

Was zeichnet den neuen SL aus?

Der neue SL des Jahrgangs 2021 basiert auf einer von Mercedes-AMG komplett neu entwickelten Fahrzeugarchitektur. Das Chassis enthält viel Aluminium. Die Bauweise soll höchste Steifigkeit garantieren. Der neue Rohbau entstand nach Angaben des Unternehmens – wie beim ersten SL 1952 – sprichwörtlich auf einem weißen Blatt Papier: Kein einziges Bauteil soll dem Vorgänger-SL oder einem anderen Modell wie etwa dem Supersportwagen AMG GT Roadster entstammen.

Die sportlichere Positionierung des neuen SL legte nach Angaben des Unternehmens auch die Entscheidung für ein elektrisches Stoffverdeck statt des bisherigen Metall-Klappdachs nahe. Das um 21 Kilogramm geringere Gewicht sollen sich positiv auf die Fahrdynamik und das Handling auswirken. Das Öffnen und Schließen soll nur rund 15 Sekunden dauern und soll bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h möglich sein. Im Gegensatz zum Vorgänger ist der neue SL auch kein reiner Zweisitzer; vielmehr hat er zwei Notsitze im Fond.

Höchstgeschwindigkeit jenseits der 300 Stundenkilometer

Zur Markteinführung startet der neue SL mit zwei Leistungsstufen des AMG 4,0-Liter-V8-Biturbomotors. Die Motoren werden in reiner Handarbeit in Affalterbach produziert, jeder Motor komplett von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin. Die Montage des Wagens erfolgt im Werk Bremen. Das Topmodell hat 430 kW (585 PS). Der Wagen beschleunigt in 3,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 315 km/h angegeben. Die Preisliste ist noch nicht bekannt.