Das Bundesverteidigungsministerium (Archivbild) Foto: dpa/Michael Kappeler

Mit einem neuen Freiwilligendienst will die Bundeswehr Rekruten werben. Dabei geht es auch um die Bekämpfung der Corona-Pandemie.

Berlin - Mit einem neuen Freiwilligendienst will die Bundeswehr ab April 2021 bis zu 1000 zusätzliche Kräfte rekrutieren. Er soll sechs Monate plus mehrere Monate in den sechs folgenden Jahre dauern und dem sogenannten Heimatschutz - also Einsätzen wie jetzt bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie - dienen. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) stellte den neuen Dienst am Donnerstag unter dem Motto „Dein Jahr für Deutschland“ in Berlin vor.

Er soll den bereits bestehenden Freiwilligendienst ergänzen, der nach Aussetzung der Wehrpflicht im Juli 2011 gestartet wurde. Dieser dauert 7 bis 23 Monate und dient unter anderem der Rekrutierung von Zeit- und Berufssoldaten - also eine Art „Schnupperkurs“.

Eine von der neuen Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) ins Gespräch gebrachte Rückkehr zur Wehrpflicht lehnt Kramp-Karrenbauer ab. Högl hatte die Debatte im Zusammenhang mit rechtsextremistischen Vorfällen in der Bundeswehr angestoßen.

Die Verteidigungsministerin betonte aber, dass sie weiterhin für eine allgemeine Dienstpflicht sei, die dann auch soziale Dienste einbezieht. „Die Debatte um die Dienstpflicht nimmt ja Fahrt auf“, sagte die CDU-Chefin. „Ich bin eher eine Anhängerin einer Pflicht.“ Kramp-Karrenbauer verwies aber darauf, dass dafür das Grundgesetz mit Zwei-Drittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat geändert werden müsse. Wohin diese Debatte führen werde, „werden die nächsten Monate oder nächsten Jahre zeigen“, sagte die Ministerin.