Dennis Hohloch bewirbt sich für das Amt des AfD-Fraktionschefs in Brandenburg. (Archivbild) Foto: dpa/Christoph Soeder

Nach Christoph Berndt zeigt sich auch Dennis Hohloch bereit, neuer AfD-Fraktionschef in Brandenburg zu werden. Ein Richtungswechsel ist bei keinem von beiden zu erwarten.

Potsdam - Nach dem Rückzug von Andreas Kalbitz als AfD-Fraktionschef in Brandenburg zeichnet sich ein Zweikampf um seine Nachfolge ab. Neben dem Abgeordneten Christoph Berndt, Vorsitzender des Vereins „Zukunft Heimat“, will auch der Parlamentarische Geschäftsführer Dennis Hohloch für das Spitzenamt kandidieren. „Ich werde antreten“, sagte Hohloch am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Der 31-Jährige gilt als Vertrauter von Kalbitz, den der Verfassungsschutz als „erwiesenen Rechtsextremisten“ bezeichnet hat. Der „Spiegel“ schreibt in seiner neuen Ausgabe, der Landesverfassungsschutz habe in einem Vermerk erwähnt, dass Hohloch wie viele Mitglieder der „Jungen Alternative“ Brandenburg Kontakt zur rechtsextremen Identitären Bewegung habe. Der Verein „Zukunft Heimat“ wiederum wird vom Verfassungsschutz Brandenburg als rechtsextremistisch eingestuft.

Andreas Kalbitz wurde Mitgliedschaft in AfD aberkannt

Der AfD-Bundesvorstand hatte Kalbitz im Mai die Mitgliedschaft aberkannt und dies mit früheren Kontakten ins rechtsextreme Milieu begründet. Ein Eil-Antrag von Kalbitz vor dem Landgericht Berlin im August war erfolglos. Kurz davor hatte er sich vom Fraktionsvorsitz zurückgezogen, den er zunächst nur bis zur Entscheidung des Gerichts ruhen lassen wollte.

Hintergrund ist ein Krankenhausaufenthalt von Hohloch. Der 31-Jährige war nach eigenen Angaben mit Milzriss in die Klinik gekommen. Zuvor hatte ihn Kalbitz nach Angaben aus der Partei im Landtag unbeabsichtigt heftig berührt. Kalbitz sprach von einem „Missgeschick“. Hohloch ist inzwischen wieder zurück im Landtag.

Der Termin der Wahl für den AfD-Fraktionsvorsitz ist bisher offen. Hohloch sagte am Montag in Berlin, er rechne mit einer Abstimmung im Oktober. Der Brandenburger Verfassungsschutz hatte den kompletten AfD-Landesverband im Juni zu einem rechtsextremistischen Verdachtsfall erklärt.