Die Eröffnung der neuen Moschee in Kornwestheim lockte am Sonntag mehr als 1000 Menschen an. Was das Gebäude so besonders macht und welche Ehrengäste hervor stachen.
Ein wahres Volksfest feierte die Türkisch Islamische Gemeinde am Sonntag zur Eröffnung ihrer neuen Moschee in Kornwestheim. Mit viel Stolz und Herzlichkeit haben Muslime der Region das 6-Millionen-Euro teure Gebäude samt Außenbereich seiner Bestimmung übergeben.
700 Gäste waren geladen und schätzungsweise noch einmal so viele kamen zu der für alle offenen Veranstaltung an den Südrand Kornwestheims. Mehrere Nachbarn im Gewerbegebiet hatten ihre Gelände zum Parken zur Verfügung gestellt. Denn just der neue Parkplatz der Moschee war Feierort.
Jahrzehntelang waren die Muslime in der Stadt auf der Suche nach einem würdigen Zuhause. Die Suche nach dem passenden Gelände und die notwendigen Absprachen mit der Stadt verdeutlichte Mushin Acar, Pressesprecher der Gemeinde, in seinem Beitrag.
Die Moschee-Gemeinde erreichte letztlich ihr großes Ziel einer neuen Moschee dank des Einsatzes ihrer Mitglieder – allen voran wurde der verstorbene Vorsitzende Recep Aydin immer wieder genannt –, aber auch dank der offenen Ausrichtung. Früh suchte man den Dialog mit anderen Religionen. Der Vorstand des Vereins um den Vorsitzenden Suat Özcan gilt deshalb als Brückenbauer.
Politiker loben Moschee-Eröffnung als Zeichen der Vielfalt
Das machten die vielen Redner, unter ihnen Landes- und Bundespolitiker sowie Landrat Dietmar Allgaier, Oberbürgermeister Nico Lauxmann und seine mit viel Applaus bedachte Vorgängerin Ursula Keck, immer wieder deutlich. Keck gilt als große Unterstützerin der Moschee-Gemeinde.
„Vielfalt ist keine Herausforderung, sondern eine Bereicherung“, sagte Allgaier. Er sprach von einem bedeutenden Tag für die Stadt und den Landkreis. Als Erster Bürgermeister Kornwestheims hatte er die Bemühungen der Gemeinde für eine neue Moschee begleitet.
Ditib und Kornwestheim: Ein harmonisches Miteinander
Auch wenn Ditib (Türkisch-Islamische Union) in Deutschland wegen ihrer Nähe zur türkischen Regierung immer wieder in der Kritik steht, ist das Verhältnis zwischen dem Kornwestheimer Rathaus und der Gemeinde bestens.
Nico Lauxmann erinnerte daran, dass es früher ein Parkplatz-Problem gegeben hatte. Zum Freitagsgebet in der alten Moschee neben der jetzigen kamen regelmäßig so viele Gläubige, dass die Parkplätze in der Umgebung nicht ausreichten. Daran hat man bei der neuen Moschee gedacht und einen großen Parkplatz errichtet.
Die 6 Millionen Euro teure Moschee – alles aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert – ist mehr als ein Gebetsraum. Sie hat Räume für die Jugend, für Feiern und lädt zum kulturellen Austausch ein.