In seinem Dokumentarfilm „War and Justice“ beleuchtet der Tübinger Filmemacher Marcus Vetter die Geschichte des Internationalen Strafgerichtshofs – und bekommt bei Dreh Besuch aus Hollywood.
Der Saal 600 des Nürnberger Justizpalastes ist ein Ort von historischer Dimension. Hier wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 24 hochrangige Vertreter des NS-Regimes wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. Dorthin reist der Argentinier Luis Moreno Ocampo, der von 2003 bis 2012 der erste Chefankläger am International Criminal Court (ICC) in Den Haag war, um eine Grundsatzrede über die Bedeutung der Verfolgung von Kriegsverbrechen zu halten. Er wirbt gerade in diesen Zeiten dafür, die Verantwortlichen für Angriffskriege zur Rechenschaft zu ziehen, weil das größte Kriegsverbrechen immer noch der Krieg selbst sei. Aber die Statuten des ICC sehen vor, dass dafür nur Angehörige der 124 Unterzeichnerstaaten vor Gericht gestellt werden können, wozu die Großmächte wie Russland, USA und China nicht gehören. Von seinem wichtigsten Ziel, nicht nur Kriegsverbrechen zu ahnden, sondern Kriege selbst zu verhindern, ist das ICC weit entfernt.
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