Die Wahl soll auch ein Zeichen für den Schutz von Mooren setzen. Foto: Julian Denstorf/Loki Schmidt Stiftung/dpa

Das Sumpf-Blutauge wächst vor allem in feuchten Mooren. Da viele aber ausgetrocknet sind, gilt die Pflanzenart heute als gefährdet. Als «Blume des Jahres» soll sie ein besonderes Zeichen setzen.

Hamburg - Das Sumpf-Blutauge ist die "Blume des Jahres 2025". Mit der Wahl möchte die Loki-Schmidt-Stiftung ein Zeichen für den Schutz und die Renaturierung von Mooren setzen, in denen die Pflanzenart beheimatet ist. "Die Zerstörung unserer Moore muss enden", sagte Stiftungsgeschäftsführer Axel Jahn in Hamburg. Ihre Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung müsse gestoppt werden, um die Moore wieder in ihren natürlichen Zustand zu versetzen.

Das Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) wächst vor allem in hellen, feuchten und nährstoffarmen Lebensräumen. Aus den behaarten Stängeln wachsen Blüten mit spitzen Blättern, die purpurfarben, braun oder blutrot gefärbt sind. In seiner Blütezeit von Mai bis August lockt es Insekten wie Wildbienen und Fliegen an und versorgt sie mit Nektar und Pollen.

Vernässung der Moore auch für Klimaschutz wichtig

Durch die Entwässerung vieler Moore, Gräben oder Flussufer sei die Blume in den vergangenen Jahrzehnten jedoch auf ein "Restvorkommen" geschrumpft. In zwölf Bundesländern steht sie daher auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Da in trockenen Mooren besonders viele klimaschädliche Gase freigesetzt werden, ist ihre Wiedervernässung auch für den Klimaschutz besonders wichtig.

Als Rosengewächs gehört das Sumpf-Blutauge zur selben Familie wie Apfel und Erdbeere. Zwischen den Blütenblättern wachsen kleine Nüsse heran, die sich häufig im Gefieder von Wasservögeln festhaken und von diesen weitergetragen werden. Dazu können die Nüsse bis zu einem Jahr auf der Wasseroberfläche treiben, bis sie an einem neuen Wuchsort angeschwemmt werden.

Die Biologin Loki Schmidt (1919-2010), Frau von Altkanzler Helmut Schmidt (1918-2015), hatte die Aktion 1980 ins Leben gerufen. Zur "Blume des Jahres 2024" wurde die Grasnelke gekürt.