Amon-Ra St. Brown feiert mit seinen Teamkollegen von den Detroit Lions einen Touchdown. Foto: dpa/Lon Horwedel

Mit dem dramatischen 17:16-Erfolg über die Denver Broncos komplettierten die Seattle Seahawks in der Nacht zum Dienstag den ersten Spieltag der National Football League (NFL). Wir werfen einen Blick auf den Saisoneinstand der drei deutschen Profis.

Zum Start der NFL-Saison haben die Brüder Equanimeous und Amon-Ra St. Brown mit jeweils einem Touchdown für Jubel und ein Novum gesorgt. Noch nie in der Geschichte der Liga haben zwei deutsche Profis am gleichen Tag in der National Football League gepunktet. „Das ist cool, meine Mutter hat mir getextet und gesagt, das waren nur drei Minuten zwischen den beiden Touchdowns“, sagte Amon-Ra St. Brown. So haben die drei deutschen Football-Profis den Auftakt der NFL erlebt.

Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions) Mit insgesamt acht gefangenen Pässen über 64 Yards war der 23 Jahre alte Wide Receiver der erfolgreichste Ballfänger bei den Lions und bestätigte sofort die starken Leistungen vom Ende der vergangenen Saison, als ihm in den letzten sechs Partien sechs Touchdowns gelungen waren. Jedoch reichte es am Ende beim 35:38 gegen die Philadelphia Eagles nicht zum Sieg, Amon-Ra St. Brown war entsprechend unzufrieden: „Wir wollten das Spiel gewinnen, ich glaube, wir hätten das auch gekonnt.“ Der Sohn einer Deutschen und eines US-Amerikaners hat in seiner zweiten NFL-Saison einen Stammplatz im Team, was er mit seiner Leistung gegen die Eagles untermauerte. In seiner Rookie-Saison kam er auf 90 gefangene Pässe über insgesamt 912 Yards und kündigte vor dieser Saison an: „Ich will die 1000 Yards voll machen.“ 912 plus 64 ergibt 976 – es fehlen also noch 24 Yards zur Marke. Man könnte durchaus größere Summen darauf setzen, dass Amon-Ra St. Brown dies in dieser Saison gelingt.

Equanimeous St. Brown (Chicago Bears) Der 25-Jährige holte mit seinem Team ein 19:10 gegen die favorisierten San Francisco 49ers und erzielte dabei die wichtige Führung zum zwischenzeitlichen 13:10. „Ich bin sehr zufrieden. Es war etwas schwierig wegen des Regens, aber wir haben das Spiel gewonnen und ich habe einen Touchdown gemacht“, sagte er. „Das war sehr wichtig. So kann ich Momentum kriegen und davon profitieren.“ EQ St. Brown hatte zuvor eine nicht einfache Zeit bei den Green Bay Packers durchlebt, wo er auch wegen zahlreicher Verletzungen nicht regelmäßig zum Einsatz gekommen war – und er in vier Jahren lediglich einen Touchdown feiern konnte. Nun gelang ihm gleich im ersten Hauptrundenspiel für die Bears ein Touchdown, für den Wide Receiver ein wunderbarer Neuanfang in der NFL. „Ich bin sehr happy für ihn“, sagte sein Bruder Amon-Ra.

Jakob Johnson (Las Vegas Raiders) Der gebürtige Stuttgarter unterlag mit den Las Vegas Raiders bei den Los Angeles Chargers 19:24. „Es ist hart, so zu starten, das suchst du dir nicht aus. Das einzige, was du da rausholen kannst, ist: Was lernst du daraus“, sagte er nach seiner Hauptrunden-Premiere für die Raiders nach zuvor drei Jahren bei den New England Patriots. Zumindest der kleine Schub durch die beiden St.-Brown-Touchdowns für die rasant wachsende Football-Begeisterung in Deutschland freute den 27 Jahre alten Fullback: „Sport ist Entertainment und die Fans mögen die Highlights – da ist es gut, wenn die deutschen Jungs an den Highlights beteiligt sind.“