Ein Hauch von Fasnet: die Narrenbändel flattern in Bad Cannstatt. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der fröhlichen Narretei sind in diesem Jahr wegen Corona enge Grenzen gesetzt. Die Narren haben bislang das Beste daraus gemacht. In jeder Krise steckt auch eine kleine Chance, findet unser Kommentator Kai Müller.

Stuttgart - Die Fasnet hat 2021 ein Loch: Die fünfte Jahreszeit wird wegen Corona zum Dauer-Aschermittwoch. Die Narren haben bislang das Beste aus der Situation gemacht und auf vielfältige Art und Weise – vor allem digital, aber auch mit kleineren Aktionen – den Geist der Fasnet am Leben erhalten. Unter der Narrenlarve – oder -scheme – findet sich häufig eben ein vernünftiger Kopf, und der will nicht die Gesundheit anderer Menschen gefährden. Ausgerechnet am Schmotzigen Donnerstag, der die alljährliche Hochphase der Fasnet einleitet, werden die Ausgangssperren nun in vielen Gebieten außer Kraft gesetzt. Manchem schwant da Böses. Doch die meisten Narren werden damit umgehen können. Und wer als „Freidenker“ zu einer Fastnachts-Disco-Demo einlädt, der hat nicht begriffen, was der Kern des närrischen Treibens ist und sich gut in dem Motto: „Jedem zur Freud’ und niemand zu Leid“ zusammenfassen lässt.