Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager im südlichen Gazastreifen sind der örtlichen Zivilschutzbehörde zufolge mindestens fünf Menschen getötet worden. Unter den Toten nahe der Stadt Chan Junis sei auch ein Neugeborenes.
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager im südlichen Gazastreifen sind der örtlichen Zivilschutzbehörde zufolge mindestens fünf Menschen getötet worden. Unter den Toten in dem als humanitäre Zone ausgewiesenen Gebiet von Al-Mawasi nahe der Stadt Chan Junis sei auch ein Neugeborenes, sagte ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag. In das Gebiet sind Zehntausende vertriebene Palästinenser vor dem mittlerweile mehr als neun Monate andauernden Krieg zwischen Israel und der Hamas geflüchtet.
„Heute hat die israelische Besatzung die Zelte der Vertriebenen in der Al-Istable-Straße in Al-Mawasi ins Visier genommen“, erklärte ein Vertreter der Zivilschutzbehörde. „Fünf Märtyrer und sieben Verletzte wurden in das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis gebracht“, fügte er hinzu. Die israelische Armee erklärte auf Anfrage von AFP, sie prüfe die Informationen.
Israels Armee hatte am Montag angekündigt, dass sie in der Region „mit Gewalt vorgehen“ werde. Die jüngsten Militäreinsätze zielten darauf ab, den Abschuss von Raketen aus dem Gebiet in Richtung Israel zu verhindern, hieß es. Am Mittwoch hatte die Armee den Fund der Leichen von fünf von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln bekanntgegeben.
Bei einem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober waren nach israelischen Angaben insgesamt 1197 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. 111 Geiseln werden immer noch dort festgehalten, 39 von ihnen sind offiziellen Angaben zufolge tot.
Als Reaktion auf den Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 39.300 Menschen getötet.