Im Westen wird Michail Gorbatschow als Symbol der Freiheit verehrt, in Russland oft als Totengräber der Sowjetunion beschimpft. In Deutschland bleibt seine zentrale Rolle bei der Wiedervereinigung im Gedächtnis. Foto: imago//Arnie Sachs

Im Westen wird Michail Gorbatschow als Symbol der Freiheit verehrt, in Russland oft als Totengräber der Sowjetunion beschimpft. Nun ist der Mann, der an seinem Glauben an die Freiheit scheiterte, für immer verstummt.

Noch kurz vor seinem 90. Geburtstag, als er bereits gebrechlich war und sich kaum mehr der Öffentlichkeit zeigte, sagte Michail Gorbatschow einen Satz, der stets seine Lebensüberzeugung gewesen war: „Es darf keinen Krieg geben, wir müssen in Freundschaft leben.“ Ein Jahr nach diesem Satz ließ der russische Präsident Wladimir Putin, in gewisser Weise Nachfolger des sowjetischen Präsidenten, Bomben auf die Ukraine fallen. Eineinhalb Jahre nach dem Satz starb Gorbatschow infolge einer langen schweren Erkrankung in einem Moskauer Krankenhaus.