Alexander Mayer von Mayer Fruchtsäfte. Foto:  

Die Obstbaumblüte ist die wichtige Zeit für Alexander Mayer von Stuttgarts einziger Fruchtsaftkelterei, der am Tag der Streuobstwiese bei einer Wanderung mitmacht.

Mit dem Frühling steigen die Temperaturen und die Natur erblüht, auch die Obstbäume. Der Geschäftsführer von Mayer Fruchtsäfte und Mitglied des Förderkreises Stuttgarter Apfelsaft, Alexander Mayer, erklärt, was jetzt wichtig ist, damit es eine gute Ernte gibt und was am Tag der Streuobstwiese in Stuttgart geboten ist.

Herr Mayer, warum ist jetzt die entscheidende Zeit für die Obstgärtner und für Sie als einzige Fruchtsaftkelterei Stuttgarts?

Jetzt im Frühling, wenn die Obstbäume zu blühen beginnen, entscheidet sich der Grundstein für die Ernte im Herbst. Die Blüte ist die empfindlichste Phase im Jahresverlauf – hier wird festgelegt, wie viele Früchte sich überhaupt entwickeln können. Für uns als einzige Fruchtsaftkelterei in Stuttgart ist es deshalb besonders wichtig, dass die regionalen Obstgärten gut durch diese Zeit kommen. Nur mit gesunden Blüten und später gutem Fruchtansatz können wir hochwertige, heimische Säfte pressen – ein starkes Stück regionaler Wertschöpfung, das genau jetzt beginnt.

Welche Obstbäume blühen schon in Stuttgart und welche kommen noch wann?

Momentan stehen vor allem die frühen Kirschsorten sowie Zwetschgen und Mirabellen in voller Blüte – auch einige Birnenbäume zeigen schon ihre weißen Blüten. Die Apfelbäume lassen sich wie jedes Jahr ein wenig mehr Zeit, da ist die Vollblüte je nach Sorte in den nächsten ein bis zwei Wochen zu erwarten. Der genaue Zeitpunkt hängt dabei stark von der Höhenlage und der Sonneneinstrahlung im jeweiligen Garten ab.

Besteht derzeit die Gefahr von Frost?

In den kommenden Nächten kann es vor allem in kälteren Lagen rund um Stuttgart und im Umland durchaus noch zu Spätfrösten kommen. Die Eisheiligen im Mai sind noch nicht überstanden – das Risiko besteht also weiterhin, auch wenn die Tage schon frühlingshaft sind.

Wenn ja, wie müssen die Obstbäume geschützt werden oder ist das gar nicht sinnvoll?

Ein Schutz ist grundsätzlich möglich, aber gerade im Streuobstbereich oft schwer umzusetzen. In Plantagen werden zum Beispiel Beregnungsanlagen eingesetzt, die eine schützende Eisschicht über die Blüten legen – das ist jedoch technisch und finanziell aufwendig. Für kleinere Gärten kann man mit speziellen Vliesen oder Kerzen etwas tun, aber bei großflächigen Anlagen ist oft leider nur das Prinzip Hoffnung möglich. Dennoch: Auch wenn einzelne Blüten erfrieren, ist oft noch eine ausreichende Erntemenge möglich – die Natur ist da manchmal robuster, als man denkt.

Am Tag der Streuobstwiese gibt es eine Wanderung

Veranstaltung
Am Sonntag, 27. April, laden der Bienenschutz Stuttgart und der Förderkreis Stuttgarter Apfelsaft zur kostenlosen, etwa zehn Kilometer langen Streuobstwiesenwanderung im Raum Obertürkheim, Rüdern und Uhlbach. Interessierte melden sich formlos an unter info@bienenschutz-stuttgart.de. Treff ist um 11 Uhr am Bahnhof Obertürkheim. Weitere Infos gibt es auch unter www.mayersaft.de/aktuelles/293-streuobstwiesen-wanderung-um-uhlbach.