Alexander Reil, der Vorsitzende der MHP Riesen Ludwigsburg, analysiert die 79:87-Heimniederlage zum Saisonauftakt gegen die Towers Hamburg.
Herr Reil, wie tief sitzt die Enttäuschung?
Ich würde mal sagen, die Leistung war sehr ausbaufähig. Wir haben ordentlich begonnen, aber dann auch sehr einfache Würfe nicht getroffen. Hinzu kamen Probleme in der Defensive. Das war jedenfalls nicht so, wie Ludwigsburg verteidigen will. Daran muss gearbeitet werden.
Sie haben vorher gesagt, die Leistung der Gegner noch schlecht einschätzen zu können. Waren die Hamburger nun überraschend stark oder die Riesen eher schwach?
Hamburg, und das war ein Stück weit überraschend im Vergleich zu den Vorjahren, hat mit sehr großer Intensität und am Ende mehr Siegeswillen gespielt und deshalb verdient gewonnen. Aber an einem guten Tag sind sie natürlich schlagbar. Wir haben mit zunehmender Spieldauer nervös gewirkt.
Ursprünglich hätten die Riesen schon diesen Montag in Göttingen antreten sollen, die Partie wurde verlegt. Sind Sie froh darüber, auch angesichts des gewöhnungsbedürftigen neuen Termins?
Ob wir jetzt Montag oder erst Freitag spielen, ist im Prinzip egal. Es gibt immer Vor- und Nachteile. Aber generell finde ich den Montagtermin nicht negativ, zumal vereinbart ist, dass jede Mannschaft pro Saison maximal zweimal an diesem Tag spielt. Das ist dann doch sehr wenig – und letztendlich alles auch eine Frage der Gewohnheit.
Zum Auftakt blieben am Freitagabend in der MHP-Arena rund 500 Plätze frei. Sie haben zwar vor einer WM-Euphorie gewarnt, dennoch: eher enttäuschend?
Das kann man so oder so sehen. Wir hatten auf jeden Fall den besten Besuch zum ersten Heimspiel seit Jahren, so gesehen war die Zahl durchaus positiv.
Was auffiel: Neuzugang Marcus Garrett hat nicht gespielt, obwohl Deion Hammond noch nicht fit war. Wieso?
Garrett ist schon wieder weg. Er hatte gesundheitliche Probleme, die er zunächst verschwiegen, dann aber doch eingeräumt hat. Aber das können wir dann nicht akzeptieren. Deshalb suchen wir jetzt noch einen Spieler im Guard-Bereich.
Und was muss unabhängig davon bis zum nächsten Spiel am Freitag in Würzburg aus Ihrer Sicht besser werden?
Wir müssen natürlich auch noch besser im Zusammenspiel werden, aber in erster Linie intensiver verteidigen. Es ist unterm Strich immer das Gleiche, um was es geht.