Jens Spahn will nicht für den CDU-Vorsitz kandidieren. Foto: dpa/Lisa Ducret

Norbert Röttgen hat seinen Hut bereits in den Ring geworfen. Jetzt geben auch Armin Laschet und Friedrich Merz ihre Bewerbungen für die CDU-Spitze ab. Einer nimmt sich aber aus dem Rennen.

Berlin - Bewegung im Rennen um die Nachfolge von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer: Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet kandidiert für den Posten, wie die Deutsche Presse-Agentur in Berlin am Dienstag aus Parteikreisen erfuhr. Laschet hat für 9.30 Uhr kurzfristig zu einer Pressekonferenz eingeladen, zusammen mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Spahn kandidiert nicht für den CDU-Vorsitz. Laschet will ihn nach dpa-Informationen aus der nordrhein-westfälischen CDU im Falle seiner Wahl als Parteichef als Stellvertreter vorschlagen.

Zuvor hatte bereits vergangene Woche CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen seine Kandidatur bekanntgegeben. Am Vormittag wollte auch der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz erklären, dass er antritt, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Parteikreisen erfuhr.

Erneute Kampfkandidatur

Kramp-Karrenbauer hatte am Montag angekündigt, dass sich mögliche Kandidaten noch in dieser Woche erklären wollen. Gewählt wird die neue Parteispitze auf einem Sonderparteitag am 25. April in Berlin.

Mit den Bewerbungen steht fest, dass die CDU erneut in einer Kampfkandidatur über ihren künftigen Parteivorsitz entscheiden wird. Eine einvernehmliche „Teamlösung“ mit vorherigen Absprachen scheint vom Tisch.

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Röttgen begrüßte die Entwicklung: „Mein Eindruck war, es soll irgendwie gesprochen werden hinter verschlossenen Türen - und auf einmal regeln sich alle Fragen“, sagte der frühere Bundesumweltminister, der seine Kandidatur vor einer Woche als Erster angekündigt hatte, am Montagabend im ZDF. „Ich glaube, dass das dem Ernst der Lage nicht gerecht geworden wäre. Es wird ja jetzt auch anders sein.“

Merz bekräftigte bei einem Auftritt in Mecklenburg-Vorpommern, er wolle „einen Beitrag leisten“, die Herausforderungen der nächsten Jahre zu meistern. Die Hamburger Wahl, bei der die CDU auf ein Rekordtief von 11,2 Prozent abgestürzt war, sei ein „Desaster“ für die CDU, sagte er am Montagabend bei einer CDU-Veranstaltung in Ueckermünde. Die Analyse zeige, dass die Grünen wahrscheinlich der Hauptgegner der CDU bei den nächsten Bundestagswahlen seien. „Und da freu ich mich schon drauf.“ Zu seinen Ambitionen auf den Parteivorsitz äußerte er sich nicht.