Parteichef Christian Lindner hatte vor der Abstimmung gesagt, dass mit der Ampel-Koalition eine „Politik des Aufbruchs“ möglich sei. Foto: dpa/Michael Kappeler

Auch die FDP hat dem Koalitionsvertrag zur Bildung einer Ampel-Regierung zugestimmt. Am Sonntag votierten 92,24 Prozent der Delegierten auf dem Sonderparteitag dafür.

Berlin - Nach der SPD hat auch die FDP dem Koalitionsvertrag zur Bildung einer Ampel-Regierung mit den Grünen mit großer Mehrheit zugestimmt. Bei dem weitgehend digitalen außerordentlichen Bundesparteitag der Liberalen am Sonntag in Berlin votierten 92,24 Prozent der Delegierten dafür. Vor der Abstimmung warb Parteichef Christian Lindner, mit der Ampel-Koalition sei eine „Politik des Aufbruchs“ möglich. Die drei Parteien hätten einen Vertrag geschlossen, „der unser Land nicht nach links rückt, sondern nach vorne führen wird“.

Lindner verwies auf Kritik der politischen Linken und der Rechten und schloss daraus, dass es sich um einen „Koalitionsvertrag der Mitte“ handele. Die SPD hatte dem Vertrag bei einem Parteitag am Samstag mit 98,8 Prozent zugestimmt. Die Grünen haben für ihre Entscheidung eine Mitgliederbefragung organisiert, deren Ergebnis am Montag bekanntgegeben werden soll. Stimmen auch die Grünen-Mitglieder zu, kann der SPD-Kandidat Olaf Scholz am Mittwoch vom Deutschen Bundestag wie geplant zum neuen Bundeskanzler und Nachfolger von Angela Merkel gewählt werden.

Linder soll Finanzminister werden. Die Grünen bekommen mit dem bisherigen Parteichef Robert Habeck als Minister ein neues Ressort für Klima und Wirtschaft, in dem die ambitionierten Vorhaben der Ampel-Koalition für den Klimaschutz maßgeblich gesteuert werden sollen. Offen ist, wer neuer Gesundheitsminister wird. Das Ressort wird künftig von der SPD geführt. Scholz will die Personalie am Montag bekanntgeben.