Die Deutsche Polizeigewerkschaft schlägt vor, Kriminalbeamte künftig kostenlos mit dem öffentlichen Nahverkehr fahren zu lassen. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Deutsche Polizeigewerkschaft nimmt Stellung zum Attentat in Wien und warnt vor ähnlichen Taten in Deutschland – außerdem macht die Gewerkschaft einen Vorschlag, um im öffentlichen Raum die Sicherheit zu erhöhen.

Stuttgart - Nach dem Terroranschlag in Wien warnt die baden-württembergische Polizei vor ähnlichen Taten auch in Deutschland. Die Politik müsse zudem den Polizeiapparat für die Sicherheit im öffentlichen Raum stärken, heißt es in einer Pressemitteilung der Deutschen Polizeigewerkschaft. In der Stellungnahme wurde ein Vorschlag präsentiert, wie die Sicherheit im Land weiter erhöht werden könnte.

Freifahrten für Kriminalbeamte

So sollen Beamte der Kriminalpolizei künftig kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren dürfen. Die Beamten würden auch im Feierabend ihre polizeiliche Wahrnehmung nicht ausschalten, heißt es. Der baden-württembergische Landesvorsitzende Ralf Kusterer sagte dazu: „Zivile Polizisten verbessern massiv die Sicherheit im öffentlichen Raum und hier im Öffentlichen Nahverkehr. Straftäter, Terroristen und Extremisten sollen damit rechnen müssen, dass die Polizei auch ohne Uniform mitfährt. Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass der Erkenntnisgewinn bei besonderen Lagen erheblich ist.“

Möglichen Kritikern entgegnet Kusterer: “Wer glaubt, dass unsere Forderung zur Freifahrt für Kriminalpolizisten in Zivil im öffentlichen Nahverkehr nur dazu dient, diesen Kollegen und Kolleginnen eine kostenlose Fahrt zu verschaffen, hat nichts kapiert.“

Gefahr auch in Deutschland

Die Deutsche Polizeigewerkschaft warnt außerdem davor, die Gefahr eines Anschlags nicht zu unterschätzen. „Wien ist in unmittelbarer Nachbarschaft, viele hätten einen solchen Anschlag dort nicht erwartet. Wir dürfen uns in Deutschland nicht in Sicherheit wiegen und die Terrorgefahren verdrängen“, so der Landesvorsitzende Kusterer.

Bei der Terrorattacke am Montagabend waren mindestens vier Passanten getötet worden. Mehr als ein Dutzend Menschen sind in teils lebensbedrohlichem Zustand in den Kliniken. Der 20-jährige, einschlägig vorbestrafte Attentäter wurde von der Polizei erschossen.