Polizeieinsatz am 17. März in Zuffenhausen: Fahndung nach den Schützen in der Burgunderstraße. Foto: SDMG/SDMG / Kohls

Die Sonderkommission Runaway der Stuttgarter Kripo nimmt fünf Wohnungen ins Visier. Kann die Aktion die Schießerei am 17. März in Zuffenhausen aufklären?

Eine Woche nach den Schüssen in Zuffenhausen, bei denen ein 32-Jähriger lebensgefährlich verletzt wurde, ist die Sonderkommission Runaway den Schützen offenbar näher gekommen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, sind fünf Wohnungen in Stuttgart, Renningen (Kreis Böblingen) und Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) durchsucht worden. „Dabei sind fünf Tatverdächtige angetroffen worden, und es wurde umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann.

Ein Haftbefehl wird nicht beantragt

Im Einsatz waren mehr als 100 Beamte, auch vom Spezialeinsatzkommando und dem Landeskriminalamt. Allerdings konnte die Staatsanwaltschaft bei keinem Verdächtigen bisher einen Haftgrund feststellen. Sie wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Über ihre Identität wurde aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben gemacht.

Die Tat hatte sich am 17. März gegen 21.10 Uhr in der Burgunderstraße abgespielt, als zwei Gruppierungen vor einer Shisha-Bar aneinandergerieten und ein 32-Jähriger von Schüssen getroffen wurde. Es ist nicht der erste Zwischenfall mit Schusswaffen an dieser Stelle. Die Tat erinnert an eine Reihe von Schießereien in den letzten Tagen in den Landkreisen Esslingen und Göppingen. Zusammenhänge werden geprüft.

Zwei Hinweisportale geschaltet

Dabei stoßen die Ermittler in den verdächtigen Kreisen zumeist auf eisernes Schweigen. Umso wichtiger ist die Sicherung von objektiven Spuren. Bereits am Mittwoch haben Spezialisten des Landeskriminalamtes den Tatort dreidimensional vermessen, um später den Tatablauf besser rekonstruieren zu können. Außerdem wurden nicht nur Telefone für Hinweise geschaltet. Auch übers Internet sollen Zeugenhinweise möglich sein. Die Polizei hat neben dem bereits bestehenden Hinweisportal ein weiteres Portal geschaltet, bei dem anonyme Angaben möglich sind.