Der britische Prinz William, Herzog von Cambridge, und seine Frau Kate, Herzogin von Cambridge, bei ihrer Ankunft auf dem Philip S. W. Goldson International Airport Foto: dpa/Toby Melville

Wo sie hinkommen, werden die Mitglieder des britischen Königshauses meist freudig empfangen. Nicht so in einer kleinen Gemeinde in Belize. Der Protest wirft einen Schatten auf Williams und Kates Karibik- und Mittelamerika-Tour.

Britische Royals? Nein, danke: Der britische Prinz William (39) und seine Frau Herzogin Kate (40) haben gleich zum Auftakt ihrer Reise in die Karibik einen Besuch wegen Protesten absagen müssen. Wegen „sensiblen Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Gemeinschaft in Indian Creek“ wurde der für Sonntag geplante Besuch auf einer Kakaoplantage im mittelamerikanischen Belize „an einen anderen Ort verlegt“, wie der Kensington-Palast am Samstag bestätigte.

Medienberichten zufolge hatten Bewohner des Dorfes am Freitag gegen den geplanten Besuch demonstriert. Auf Bildern waren Menschen mit Plakaten zu sehen, auf denen unter anderem stand: „Prinz William, verlasse unser Land.“ Der Protest richtete sich den Berichten zufolge dagegen, dass für den Besuch eine Kakaofarm ausgesucht worden war, die Verbindungen zu Flora and Fauna International (FFI) hat.

Ärger über geplante Landung des Hubschraubers

Zwischen der Naturschutzorganisation, deren Schirmherrschaft William übernommen hat, und der lokalen indigenen Bevölkerung herrscht ein Landkonflikt. „Sie müssen verstehen, dass dies Teil des kolonialen Erbes ist“, sagte Ortsvorsteher Mateo Chub dem lokalen TV-Sender Channel 5. Auch gab es laut den Berichten Ärger darüber, dass der Hubschrauber der Royals ohne Absprache mit der Gemeinde auf dem lokalen Fußballplatz landen sollte.

Das Paar sollte stattdessen am Sonntag einen Schokoladenproduzenten besuchen, wie die BBC berichtete. Auf Bildern, die der Kensington-Palast veröffentlichte, war zu sehen, wie das Paar bei strahlendem Sonnenschein mit militärischen Ehren in dem kleinen Karibikstaat empfangen wurde. Im Wind flatterte dazu die königliche Standarte - eine Erinnerung daran, dass William und Kate im Auftrag von Queen Elizabeth II. unterwegs sind.

Mobilität der Queen seit einiger Zeit eingeschränkt

Die 95 Jahre alte Monarchin feiert in diesem Jahr ihr 70. Thronjubiläum. Ihre Mobilität ist jedoch seit einiger Zeit eingeschränkt. Auf Auslandsreisen geht die britische Königin schon seit Längerem nicht mehr. Kürzlich sagte sie sogar ihre Teilnahme an einem Gottesdienst zum Commonwealth Day ab. Die knapp 40 Kilometer weite Autofahrt von Schloss Windsor zur Westminster Abbey in London sei zu anstrengend, berichteten britische Medien unter Berufung auf Palastkreise. Die Sorgen um die Gesundheit der Queen nehmen zu.

Seit Prinz Harry (37) und seine Frau Meghan (40) den Royals den Rücken gekehrt haben und sich auch Prinz Andrew (62) wegen der Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Epstein-Missbrauchsskandal aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, dürften es nun vornehmlich William und sein Vater Prinz Charles (73) sein, die mit ihren Partnerinnen auf Auslandsreisen gehen.

Auch die Bahamas und Jamaika werden besucht

Doch der Protest der Dorfbewohner in Belize gegen die Royal-Visite ist Beweis dafür, dass die große Beliebtheit des britischen Königshauses auch ihre Grenzen kennt. William und Kate, die ohne ihre drei Kinder unterwegs sind, besuchen auf ihrer bis kommenden Samstag (26. März) dauernden Tour durch die Karibik und Mittelamerika auch die Bahamas und Jamaika. Unter anderem wollen sie dabei an einer Segelregatta teilnehmen und das Vermächtnis der jamaikanischen Reggae-Legende Bob Marley feiern. Nicht auf der Liste der Reiseziele steht die frühere britische Kolonie Barbados. Der seit 1966 unabhängige Karibikstaat hatte sich erst vor knapp vier Monaten von der britischen Krone losgesagt und zu einer Republik erklärt.