Belarus mit seinem oft als „letzten Diktator Europas“ kritisierten Lukaschenko Foto: dpa/Nikolay Petrov

Als Reaktion auf neue EU-Sanktionen hat das autoritär geführte Belarus harte Gegenmaßnahmen angekündigt.

Minsk - Als Reaktion auf neue EU-Sanktionen hat das autoritär geführte Belarus harte Gegenmaßnahmen angekündigt. „Als Antwort werden wir (...) harte, asymmetrische, aber angemessene Maßnahmen ergreifen“, teilte das belarussische Außenministerium am Donnerstagabend mit.

Belarus beklagte unter anderem, dass von den Strafmaßnahmen auch Unternehmen betroffen seien, die nichts mit der aktuellen Krise um die Tausenden Migranten im Land zu tun hätten. Die EU hatte kurz zuvor ihre neuen Sanktionen gegen Beteiligte an der Schleusung von Migranten nach Belarus in Kraft gesetzt.

Details zu den geplanten Gegenmaßnahmen nannte Belarus zunächst nicht

Brüssel wirft dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisengebieten ins Land zu holen, um sie dann zur Weiterreise in die EU an die Grenze zu Polen, Litauen und Lettland zu bringen. Die neuen EU-Maßnahmen treffen unter anderem die staatliche belarussische Fluggesellschaft Belavia. Brüssel sanktionierte darüber hinaus drei weitere staatliche belarussische Industrieunternehmen wegen ihrer Unterstützung von Lukaschenko. Auch die USA, Kanada und Großbritannien beschlossen neue Sanktionen.

Details zu den geplanten Gegenmaßnahmen nannte Belarus zunächst nicht. Der oft als „letzter Diktator Europas“ kritisierte Lukaschenko hatte Europa im Konflikt um die Migranten in der Vergangenheit unter anderem mehrfach mit dem Zudrehen des Gashahns gedroht. Durch Belarus verläuft ein Teil der wichtigen russisch-europäischen Pipeline Jamal-Europa. Über die Leitung wird allerdings nur ein geringer Teil des Gases aus Russland nach Europa transportiert. Der Kreml betonte stets, die Gaslieferungen nach Europa seien gesichert.