Die Macher wollen das Magazin schnell wieder auf den Markt bringen. (Symbolbild) Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Nach dem erfolgreichen Vorgehen gegen ein Verbot des rechtsextremistischen Magazins soll die Publikation schnellstmöglich wieder erscheinen.

Die Macher des rechtsextremistischen „Compact“-Magazins wollen die Publikation nach ihrem erfolgreichen Vorgehen gegen eine Verbotsverfügung schnell wieder auf den Markt bringen. Die August-Ausgabe sei vor dem Verbot in Druck gegangen und sei fertig produziert, sagte Chefredakteur Jürgen Elsässer am Donnerstag in Berlin. Die Hefte würden „in Kürze ausgeliefert“. Wegen der erhöhten Aufmerksamkeit durch das Verbots- und das Gerichtsverfahren müsse der Verlag „möglicherweise nachdrucken“.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte „Compact“ im Juli verboten. Dagegen reichte die von Elsässer geleitete Compact-Magazin GmbH beim Bundesverwaltungsgericht eine Klage und einen Eilantrag ein. Am Mittwoch gab das Gericht dem Eilantrag teilweise statt. Demnach kann das Magazin vorläufig weiter erscheinen, bis über die Klage entschieden wurde. Beschlagnahmte Beweismittel dürfen weiter ausgewertet werden.

Wegen dieser Beschlagnahmungen ist die Produktion einer neuen „Compact“-Ausgabe nach Angaben von Elsässer derzeit „vollkommen unmöglich“. Die Redaktion habe „keine Schreibtische, keine Stühle, keine Computer“ mehr. Der Anwalt der Magazin-Macher, Laurens Nothdurft, sagte auf der Pressekonferenz, bei den zuständigen Stellen in den Bundesländern seien bereits Rechtsmittel gegen die Beschlagnahmungen eingelegt worden.

August-Ausgabe wird über Einzelbestellungen ausgeliefert

Da auch die Abonnenten-Kartei und Unterlagen über „die Vertriebswege“ beschlagnahmt worden seien, werde die August-Ausgabe über Einzelbestellungen ausgeliefert, fügte Elsässer hinzu. Der TV-Ableger von „Compact“ könne vermutlich schneller wieder an den Start gehen als das Magazin.

Zugleich zeigte sich Elsässer überzeugt, dass sich die Auflage des Magazins „vervielfachen“ werde. Hätten vor dem Verbot und dem Gerichtsverfahren „vielleicht zwei Millionen Deutsche“ das Heft gekannt, dürften es nun „60 Millionen“ sein. „Entsprechend steigt auch unsere publizistische Schlagkraft.“

Zu der weiteren juristischen Auseinandersetzung sagte Anwalt Nothdurft, die Erfolgsaussichten für „Compact“ seien „enorm hoch“. Er ging von einem „lange andauernden Hauptsacheverfahren“ aus.  Elsässer sagte, er sei „immer sicher“ gewesen, „dass wir dieses Verfahren gewinnen“. Er sei aber skeptisch gewesen, dass bereits der Eilantrag Erfolg haben und dass über diesen so schnell entschieden werden würde.