Mehr touristische Infrastruktur am Grünten? Das wurde jahrelang diskutiert (Archivbild). Foto: IMAGO/Alexander Rochau

Im Allgäu sorgte das Projekt jahrelang für heftige Debatten. Nun steht fest: Die „Bergwelt“, der touristische Ausbau am Grünten, kommt nicht. Die Hintergründe und Details.

Ein seit Jahren umstrittenes Projekt für eine „Bergwelt“ im Allgäu ist gescheitert. Wie der Bürgermeister von Rettenberg, Nikolaus Weißinger (CSU), am Mittwoch berichtete, hat die Investorenfamilie ihre Planungen aufgegeben. Die Pläne für den Ausbau der touristischen Infrastruktur am 1738 Meter hohen Grünten hatten in der Region heftige Diskussionen ausgelöst und zu Protest geführt.

Die Lifte an dem Berg sollten ausgebaut werden, damit Rettenberg auch künftig als Ziel von Urlaubern attraktiv bleibt. Naturschutzverbände und eine Bürgerinitiative befürchteten, dass dies mehr Tagestouristen auf den Grünten gebracht hätte.

Laut Bund Naturschutz in Bayern (BN) sollten mehr als 5,5 Hektar Fläche versiegelt und 3,3 Hektar Bergwald gerodet werden. Der Verband sprach von einer „Naturzerstörung von überregionaler Bedeutung“. Gegen das Bauvorhaben gab es eine Menschenkette sowie mehr als 2000 Einwände beim Landratsamt Oberallgäu.

Laut dem Rathauschef versuchte die Gemeinde zuletzt, das Projekt durch reduzierte Planungen zu retten. Er habe „unzählige Befriedungsgespräche“ mit tangierten Grundeigentümern geführt, sagte Weißinger. Letztlich habe ein Teil der Eigentümer nicht für das Projekt gewonnen werden können. „Damit ist der Grüntenlift an unserem Hausberg Geschichte geworden und wird nicht mehr laufen“, bedauerte der Bürgermeister das Ende des mehr als 60 Jahre dauernten Liftbetriebs.