Nach dem Angriff auf einen Journalisten der Deutschen Welle bei einem Konzert in Düsseldorf, hat sich der nordrhein-westfälische Medienminister geäußert.
Der nordrhein-westfälische Medienminister Nathanael Liminski (CDU) hat den Angriff auf einen Journalisten der Deutschen Welle am Freitagabend scharf verurteilt. Es sei nicht nur ein lokaler Vorfall, sondern ein Angriff auf die Pressefreiheit und Demokratie, sagte Liminski am Dienstag in Düsseldorf. Der Journalist der Deutschen Welle (DW), Adonis Alkhaled, wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag nach einem Interview mit dem syrischen Musiker Al Shami in Düsseldorf nach eigenen Angaben von Securitykräften ins Gesicht geschlagen und beleidigt.
Es sei eine besorgniserregende Entwicklung, dass Journalistinnen und Journalisten auch in Deutschland immer wieder Opfer von Gewalt würden, sagte der Medienminister. Medienschaffende müssten „überall uneingeschränkt ihren Tätigkeiten nachgehen können, ohne verbale Attacken oder gar körperliche Gewalt zu erfahren“. Das gelte für Demonstrationen und Parteitage ebenso wie für Konzerte. „Ich setze auf eine schnelle und umfassende Aufklärung der Geschehnisse“, erklärte Liminski.
Anzeige wegen Körperverletzung
Die Polizei Düsseldorf hatte am Montag bestätigt, dass zu dem Vorfall eine Anzeige wegen Körperverletzung und Beleidigung eingegangen sei. Die Ermittlungen dauern an.
Nach Angaben der DW wurden Alkhaled und eine weitere Kollegin am Freitagabend bereits während eines Interviews mit dem Musiker Al Shami in der Mitsubishi Electric Halle von Sicherheitspersonal bedroht und beleidigt. Alkhaled sei als „Schwuchtel“ beschimpft und es seien abfällige Bemerkungen über die DW gemacht worden, erklärte der deutsche Auslandssender. Nach dem vorzeitig abgebrochenen Interview sei der Journalist in einem Hinterhof zusammengeschlagen worden und danach in die Notaufnahme gefahren. Alkhaled arbeitet bei der DW in der arabischen Redaktion.
Konzertveranstalter verurteilt Tat
Die Pressesprecherin des Künstlers sagte der DW am Montag, Al Shami und sein Management verurteilten jede Form von Gewalt oder Drohungen, speziell gegen Journalisten. Nach Schilderung von Alkhaled hatte der Künstler während der Interviews versucht, die Situation zwischen ihm und dem Sicherheitsmitarbeiter zu deeskalieren. Der Konzertveranstalter „Luxus Event“ verurteilte die Tat ebenfalls.