Wie klimafreundlich heizt das von Robert Habeck geführte Bundeswirtschaftsministerium? Foto: dpa/Michael Kappeler

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) fordert mehr Klimaschutz beim Heizen. Bei ihren eigenen Gebäuden hat die Ampelregierung jedoch Nachholbedarf.

Die Bundesregierung dient auf dem Weg zu klimaneutralem Heizen nicht als Vorbild. Eine Umfrage unserer Zeitung hat ergeben, dass die Mehrheit der Ministerien ihre Gebäude zwar mit Fernwärme heizt, doch die wird größtenteils durch fossile Energieträger erzeugt: mit 77 Prozent Erdgas, 15 Prozent Steinkohle – und lediglich acht Prozent erneuerbaren Energien, wie der Betreiber des Berliner Fernwärmenetzes Vattenfall auf Anfrage mitteilte.

Ein Ministerium setzt beim Heizen ausschließlich auf Erdgas

Besonderen Nachholbedarf hat das Bundesbildungsministerium von Bettina Stark-Watzinger (FDP): Sowohl an seinem Hauptsitz in Bonn als auch im Berliner Dienstgebäude wird beim Heizen ausschließlich auf Erdgas gesetzt. Das sorgt für Kritik bei Experten: „Das ist eine Aufgabe für alle: Neben den privaten Eigentümern muss auch die Bundesregierung noch sehr viel tun“, sagte der Klimaforscher Niklas Höhne vor dem Hintergrund des jüngsten Vorstoßes von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), den Einbau neuer Öl-und Gasheizungen ab 2024 zu verbieten.

Aus der Opposition im Bundestag heißt es: „Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand müssen öffentliche Gebäude eine Vorreiterrolle einnehmen“, sagte Andreas Jung, der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende und Sprecher der Unionsfraktion für Klima und Energie. Das gelte sowohl für klimafreundliches Heizen als auch für energieeffiziente Sanierungen.

Das von Habeck geführte Bundeswirtschaftsministerium habe bereits 2021 um einen Wechsel in einen Öko-Tarif gebeten, aber „das war seitens des Fernwärmenetzbetreibers aufgrund von mangelnder Kapazität nicht möglich“, heißt es.