Angesichts anhaltender Diskussionen um die Aberkennung ihres Doktortitels bat Giffey am Mittwoch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) um Entlassung (Archivbild). Foto: dpa/Kay Nietfeld

Ungeachtet des Rücktritts als Bundesfamilienministerin stellt sich die Berliner SPD hinter Frontfrau Franziska Giffey. Bundeskanzlerin Angela Merkel bedauert indes Giffeys Rücktrittsentscheidung.

Berlin - Die Berliner SPD hat sich ungeachtet des angekündigten Rücktritts als Bundesfamilienministerin hinter ihre Frontfrau Franziska Giffey gestellt. „Die Berliner SPD geht nun mit einer Spitzenkandidatin in den Wahlkampf, die sich mit ganzer Kraft auf ihre Herzenssache Berlin konzentriert“, erklärte SPD-Landeschef Raed Saleh am Mittwoch, knapp vier Monate vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 26. September. „Die Berlinerinnen und Berliner wollen eine Regierende Bürgermeisterin, die mutig ist, die zu ihrem Wort steht und gute Ideen für unsere Stadt hat“, meinte er.

Angesichts anhaltender Diskussionen um die Aberkennung ihres Doktortitels bat Giffey am Mittwoch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) um Entlassung. „Nach überaus erfolgreichen drei Jahren als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat Franziska Giffey gezeigt, wie man Wort hält und damit höchste Ansprüche an politische Integrität definiert“, ergänzte Saleh, der die Berliner SPD gemeinsam mit Giffey leitet. Sie habe verbindlich und konsequent gehandelt.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Rücktrittsentscheidung von Familienministerin Franziska Giffey (SPD) bedauert. „Franziska Giffey hat in der heutigen Kabinettssitzung mitgeteilt, dass sie mich bittet, dem Herrn Bundespräsidenten ihre Entlassung aus dem Amt der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vorzuschlagen“, sagte Merkel am Mittwoch in Berlin. „Ich nehme diese Entscheidung mit großem Respekt, aber ich sage auch mit ebenso großem Bedauern entgegen.“

Sie habe mit Giffey sehr gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Dafür danke sie ihr von Herzen. „Sie hat sich mit Leidenschaft und Geschick für ihre politischen Themen eingesetzt“, sagte Merkel. Wichtige und bleibende Fortschritte seien für Familien, Frauen, Jugendliche und Senioren auf den Weg gebracht worden. „Ich wünsche ihr für die kommende Zeit alles Gute.“