Ein Bild der Zerstörung: das Haus in der Köllestraße nach der Gas-Explosion. Foto: Feuerwehr Stuttgart

Vier Personen haben im Wohnhaus an der Köllestraße die Explosion überlebt. Wie geht es der Stuttgarter Familie?

In der Nacht zum Montag ist ein Wohnhaus in der Köllestraße im Stuttgarter Westen in sich zusammengestürzt. Noch laufen die Ermittlungen auf Hochtouren, in den vergangenen Tagen hat sich jedoch herauskristallisiert, dass eine Gasexplosion die Ursache für das Unglück war. Groß sind auch die Schäden an angrenzenden Leitungen. Die Detonation, die sich gegen 3 Uhr ereignete, war so immens, dass auch an Nachbarhäusern die Scheiben einflogen.

Wie durch ein Wunder konnte sich eine vierköpfige Familie, die in den unteren Stockwerken des eingestürzten Gebäudes lebte, aus den Trümmern retten. Die 55 und 56 Jahre alte Eltern und ihre elf und 13 Jahre alten Kinder hatten Glück und wurden nur leicht verletzt. „Am Dienstag haben sie das Krankenhaus verlassen“, gibt Polizeisprecherin Ilona Bonn Entwarnung. „Sie sind bei Verwandten untergekommen.“

Identität der Toten bestätigt

Unterdessen haben kriminaltechnische Untersuchungen und eine Obduktion die Identität der Toten zweifelsfrei bestätigt. Wie erwartet handelt es sich um die vermisste 85-Jährige, die mit ihrer Familie unter einem Dach lebte. Die Frau, die im Obergeschoss des eingestürzten Gebäudes gewohnt hat, wurde erst 16 Stunden nach der Explosion unter den Trümmern des Hauses gefunden. Für sie kam jede Hilfe zu spät.

Gasleitung zuletzt im Mai 2022 kontrolliert

Wie sich in dem Haus ein explosives Gas-Luft-Gemisch bilden konnte, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Hierbei wird sich auch die Frage stellen, ob an der Hausinstallation ein Defekt vorgelegen hat oder die Gasleitungen in der Köllestraße schadhaft waren. Vor dem Unglück sind diese zuletzt im vergangenen Mai kontrolliert worden. Auf Höhe der Hausnummer 72 wurde damals eine Schadensstelle geortet und kurzfristig repariert – sie liegt aber rund 350 Meter von dem eingestürzten Gebäude entfernt. Zur Sicherheit wurde daraufhin die gesamte Straße mit hochempfindlichen Messgeräten, die schon bei kleinsten Gaslecks ausschlagen, geprüft – ohne Auffälligkeiten. Einen weiteren Einsatz hatte der Gas-Notdienst der Netze BW GmbH im Mai 2020 in der Köllestraße 23. Dort musste der Zählerregler repariert werden, weil der Gasdruck zu niedrig war.