In der Mitte des Toilettenhäuschens ist die Defibrillator-Box angebracht. Foto: Sebastian Steegmüller

Das medizinische Gerät, das von Unbekannten entwendet und missbräuchlich verwendet worden ist, muss nun doch zur Überprüfung eingeschickt werden. Der Schaden könnte größer sein als zunächst befürchtet.

Unter Gelächter hatten Unbekannte am Kelterplatz in Stuttgart-Hofen einen Defibrillator gestohlen, ihn eingeschaltet und wenig später die Elektroden auf ein Fahrzeug geklebt. Aufgrund der Sprechverbindung zur Integrierten Leitstelle, die bei Nutzung solcher Geräte automatisch hergestellt wird, war den Einsatzkräften schnell klar, dass es sich um keinen Notfall handelt. Mehr als eine Woche nach der Tat, die sich in der Nacht auf Sonntag, 13. April, ereignete, ist noch immer unklar, wer den Schockgeber entwendet hat. Dafür steht mittlerweile fest, weshalb das medizinische Gerät bereits rund zehn Stunden nach dem Diebstahl wieder an seinem angestammten Platz an dem Toiletten-Häuschen zu finden war.

Erste Vermutungen wohl falsch

Erste Vermutungen, dass die Diebe ein schlechtes Gewissen bekommen haben oder Jugendliche auf Druck ihrer Eltern die Tat ungeschehen machen wollten, haben sich offenbar nicht bestätigt. „Am vergangenen Donnerstag habe ich einen Anruf vom Polizeirevier Zuffenhausen erhalten“, sagt Sabine Schick-Kurfeß, Vorsitzende des Bürgervereins Hofen. Ihr sei mitgeteilt worden, dass ein Mann das Gerät auf einem Feldweg in der Nähe des Friedhofs gefunden und zurückgebracht habe. Aus ihrer Sicht eine plausible Geschichte. Dafür spreche der Zustand des Defibrillators. „Vor dem Anbringen der neuen Elektroden mussten wir das Gerät erst einmal von Gras und Dreck befreien.“

Mit der Reinigung war es jedoch nicht getan. „Zwischenzeitlich hat sich auch die Firma Meßmer Medizintechnik bei mir gemeldet“, so Schick-Kurfeß. Der rund 3500 Euro teure Defibrillator bringe doch vermehrt Störungsmeldungen. „Er muss nun zur Überprüfung eingeschickt werden.“ Es kann also noch einige Tagen dauern, bis der Schockgeber wieder auf dem Kelterplatz zur Verfügung steht.

Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 37 00 an das Revier 7 in der Ludwigsburger Straße in Zuffenhausen zu wenden.