Auf einem Boot werden in Venedig kaputte Kühlschränke abtransportiert. Foto: StZN/Almut Siefert

Der höchste Wasserstand seit mehr als 50 Jahren hat die Lagunenstadt heimgesucht. Nur wenige Tage nach dem verheerenden Hochwasser scheint in Venedig die Welt allerdings schon wieder in Ordnung. Doch viele Venezianer sorgen sich nicht nur um die nun fehlenden Kühlschränke.

Venedig - Sauber aufgereiht lehnen die Regalbretter an der Hauswand, fast so, als gehörten sie zur Ware, die drinnen im Geschäft verkauft wird. Auch ein paar Schubladen stehen in Reih und Glied, daneben fein säuberlich der Putzeimer. „Wir haben einfach alles rausgestellt und hoffen auf ein bisschen Sonne“, sagt Laura Memo und blinzelt in die Sonnenstrahlen, die sich gerade tatsächlich ihren Weg durch die Wolken bahnen. Zusammen mit ihren zwei Schwestern betreibt die 45-Jährige einen kleinen Laden nur wenige Gehminuten entfernt vom berühmten Markusplatz in Venedig. Claudia Memo kniet derweil am Boden vor den Regalen und wischt ein Taschenmesser nach dem anderen mit einem Tuch ab. Ein beißender Geruch wabert um sie herum. „Essig, Spiritus – nur damit wird man das Salz wirklich los“, sagt Claudia, ohne ihre Arbeit zu unterbrechen.