Ein Ehemann aus der Ukraine hat seine Frau vor dem Bahnhof in Sachsenheim (Kreis Ludwigsburg) niedergestochen. Jetzt steht fest: Das Opfer wird die Bluttat überleben.
Die Tat hat sich vor wenigen Wochen ereignet und starke Betroffenheit in der ganzen Region ausgelöst. Ein Ukrainer sticht seine Frau am helllichten Tag vor dem Sachsenheimer Bahnhof nieder. Das Motive ist bis jetzt unklar. Was aber feststeht: Die 50-jährige Ehefrau schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Das gibt die Staatsanwaltschaft Heilbronn bekannt, die Kripo ermittle immer noch.
Die Frau rang mit dem Tod, hieß es in Medienberichten. Welche medizinischen Eingriffe dazu führten, dass sie die grausame Attacke überlebte, darf die Staatsanwältin Mareike Hafendörfer im Blick auf den Datenschutz und die Persönlichkeitsrechte ebenso wenig verraten wie die Details der Verletzungen, die sich der 52-jährige Mann selbst zufügte. Die Frau sei aber „wach und ansprechbar“, teilte die Pressesprecherin der Heilbronner Staatsanwaltschaft mit. Der Mann sei im Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg untergebracht.
Auch über die Tatwaffe schweigt sich die Staatsanwältin aus: „Wir können dazu vor Abschluss der Ermittlungen nichts sagen.“ Nur dem Eingreifen beherzter Passanten war es offenbar zu verdanken, dass der Mann seiner Ehefrau nicht noch mehr Stiche zufügte. Das Verhältnis der beiden Menschen aus der Ukraine darf als problematisch angesehen werden. Diesen Rückschluss lässt die Vorgeschichte zu, nach der die Polizei einmal wegen häuslicher Gewalt in die Wohnung gerufen wurde.
Die Dauer der Ermittlungen ist noch nicht vorherzusagen
Nach Lage der Dinge erscheint es wahrscheinlich, dass es zu einer Anklage wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung kommen könnte. Die Staatsanwältin Mareike Hafendörfer will das nicht bestätigen, sie verweist auf die laufenden Ermittlungen. Wie lange die sich noch hinziehen? „Das kann derzeit noch nicht prognostiziert werden, aber Haftsachen sind grundsätzlich beschleunigt zu bearbeiten.“
Nach den derzeitigen Erkenntnissen ist das Ehepaar laut Hafendörfer Anfang des Jahres zugezogen. Ob der Zuzug unmittelbar aus der Ukraine erfolgte, oder ob zuvor noch ein anderer Aufenthaltsort bestand, dazu lägen ihr derzeit keine gesicherten Erkenntnisse vor.
Die Polizei sucht immer noch den E-Scooter-Fahrer
Ein wichtiger Teil der Beweisaufnahme sind die Aussagen von Zeugen. Offenbar hat die Polizei noch längst nicht alle Passanten vernommen, die an dem Tag zu Beobachtern der mutmaßlichen schweren Straftat wurden. Die Kriminalpolizei Ludwigsburg sucht immer noch einen jungen Mann, der auf einem E-Scooter vorbeifuhr.
Hinweise nimmt die Kripo unter Telefon 08 00 / 110 02 25 oder per E-Mail an hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de entgegen.