Mesut Özil und Joachim Löw – nicht immer ein Herz und eine Seele (Archivbild). Foto: imago/Marc Schueler

Joachim Löw möchte nach dem Ende seiner Amtszeit als Bundestrainer eine noch nicht verheilte Wunde schließen. Der Rücktritt von Mesut Özil sei „eine große menschliche Enttäuschung“ für ihn gewesen.

Herzogenaurach - Joachim Löw rechnet nach seinem Abschied als Bundestrainer der Fußball-Nationalmannschaft in der Zukunft fest mit einer Aussprache mit Mesut Özil. „Es wird die Zeit kommen, wo wir uns miteinander wieder unterhalten und uns wieder treffen werden. Irgendwann wird der Tag kommen“, sagte der 61-Jährige am Mittwoch in Herzogenaurach nach dem Aus im EM-Achtelfinale.

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Özil war nach den Querelen um das umstrittene Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dem folgenden WM-Scheitern 2018 aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Den DFB-Verantwortlichen hatte er unter anderem vorgeworfen, ihn nicht vor rassistischen Verunglimpfungen geschützt zu haben. Löw hatte später von erfolglosen Versuchen der Kontaktaufnahme zum 92-maligen Nationalspieler berichtet, der mittlerweile bei Fenerbahce Istanbul spielt.

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Es sei „eine große menschliche Enttäuschung“ gewesen, dass er und Özil in den Wochen nach der WM vor drei Jahren in Russland nicht persönlich gesprochen hätten, berichtete Löw nun. „Selbstverständlich war der Mesut für uns, für unsere Nationalmannschaft, für Deutschland ein unglaublich wichtiger und großartiger Spieler. An wie viele Spiele können wir uns erinnern, wo er wirklich auch seine großartigen Fähigkeiten gezeigt hat und alle Fans mitgerissen und begeistert hat.“ Özil war Schlüsselspieler auf dem Weg zum gemeinsamen Titelgewinn bei der WM 2014 in Brasilien. Es werde der Tag kommen, an dem in einer Aussprache alles beiseite gelegt werde, sagte Löw.