Die Ermittlungen zum Amoklauf in Heidelberg sind nach sieben Monaten abgeschlossen (Archivbild). Foto: SDMG/SDMG / Boehmler

Zwei Menschen waren bei einem Amoklauf in Heidelberg ums Leben gekommen. Nun hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen abgeschlossen.

Rund sieben Monate nach dem Amoklauf an der Universität Heidelberg mit zwei Toten hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen abgeschlossen. Anhaltspunkte dafür, dass sich Dritte etwas haben zu Schulden kommen lassen, ergaben sich laut Mitteilung vom Montag nicht. Das Verfahren sei nunmehr eingestellt worden.

Gleiches gelte für die Ermittlungen gegen den Inhaber eines Wiener Waffengeschäfts, aus dem sich der Amokläufer seine Waffen besorgt hatte. „Die Abgabe der Tatwaffen war nach österreichischem Recht grundsätzlich erlaubt“, erklärte die Behörde.

Zwar habe das Geschäft bei der Abgabe gegen eine dreitägige sogenannte „Abkühlphase“ verstoßen, die Spontantaten verhindern soll. Dies spiele in diesem Fall aber keine Rolle, weil der Schütze bereits lange vorher zur Tat entschlossen gewesen sei. Der Amoklauf sei für die Verkäufer auch nicht vorhersehbar gewesen, weil sich der 18-Jährige beim Kauf völlig unauffällig verhalten habe.

Ermittler rekonstruierten Hintergründe im persönlichen Umfeld

Der Student hatte am 24. Januar in einem Hörsaal der Heidelberger Universität eine 23-jährige Studentin getötet und acht weitere Studierende leicht verletzt. Danach beging er Suizid. Die Ermittler rekonstruierten in den vergangenen Monaten die Hintergründe und Abläufe im Rahmen eines Todesermittlungsverfahren im persönlichen Umfeld. Das Motiv ließ sich nach früheren Angaben der Ermittler nicht mit vollständiger Sicherheit klären.

An die getötete Studentin soll mit einem jährlich verliehenen Marie-Luise-Jung-Preis erinnert werden. Die mit 1500 Euro dotierte Auszeichnung soll an herausragende Absolventinnen mit Masterexamen gehen, die eine Promotion anstreben. Vor der Preisverleihung soll ein Tag des Miteinanders für Studienanfänger des Faches Biowissenschaften organisiert werden. Die Frau hatte Biowissenschaften studiert - ebenso wie der Amokläufer, der sein Opfer aber nicht kannte.