Union Berlin hat allen Grund zur Freude: Gegen den SC Verl schaffen sie einen knappen Sieg und sind nach 19 Jahren wieder im Pokal-Viertelfinale. Foto: dpa/Friso Gentsch

Favoritenschreck SC Verl schaffte die Sensation nicht und so kann sich Union Berlin nach einem 1:0-Sieg über den ersten DFB-Pokal-Viertelfinaleinzug nach 19 Jahren freuen.

Verl - Der 1. FC Union Berlin hat sich auf dem Weg ins erste Pokal-Viertelfinale seit 19 Jahren auch von Favoritenschreck SC Verl nicht aufhalten lassen. Der Bundesligist gewann das Achtelfinalspiel beim Regionalligisten aus Ostwestfalen am Mittwoch mühevoll mit 1:0 (0:0) und steht damit erstmals seit 2001 in der Runde der letzten acht Teams im Cup-Wettbewerb.

In der mit 5153 Zuschauern ausverkauften Sportclub-Arena feierten die etwa 1500 mitgereisten Union-Fans den Treffer von Robert Andrich, dessen Rechtsschuss von der Strafraumgrenze unter der Latte einschlug (86. Minute). Der Tabellenzweite der Regionalliga West, der in den beiden Runden zuvor gegen den FC Augsburg und Holstein Kiel für Pokalüberraschungen gesorgt hatte, war lange Zeit ein gleichwertiger Gegner, konnte sich im Angriff aber nicht entscheidend durchsetzen.

In das „größte Spiel der Vereinsgeschichte“, so der 1. Vorsitzende Raimund Bertels, startete der Außenseiter couragiert und hatte durch Torjäger Zlatko Janjic die erste Chance des Spiels, er scheiterte aber an Union-Keeper Rafal Gikiewicz.

Ex-VfB-Spieler Gentner sorgte für Torchancen

Auf tiefem und schlechtem Boden hatten die Unioner mehr Ballbesitz, doch konnten Anthony Ujah (19.) und Sebastian Andersson (25.) die größten Chancen in der ersten Halbzeit nicht nutzen. Trainer Urs Fischer hatte nach der 0:5-Schlappe in Dortmund neben Ujah auch Marcus Ingvartsen für Yunus Malli und Marius Bülter in die Startelf beordert. Michael Parensen rückte für Neven Subotic in die Defensive.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit sorgten Christian Gentner (47., 59.) und der eingewechselte Marius Bülter (62., 64.) mit Schüssen für klare Chancenvorteile des Favoriten, doch Robin Brüseke im Tor erwies sich mit Glanzparaden als stärkster Mann aufseiten der Ostwestfalen. Gegen den Schuss von Andrich war er aber machtlos.

Vor dem Match hatte Verls Trainer Guerino Capretti eine Überraschung zu seinem 38. Geburtstag angekündigt. „Wenn alles passt, kann an meinem Geburtstag ein Wunder passieren“, hatte er seine Männer motiviert, die in den zurückliegenden zwei Monaten erst ein Meisterschaftsspiel absolviert hatten.

Bei dem Match war zwar der Videobeweis, aber nicht die kalibrierte Abseitslinie zum Einsatz gekommen. Grund waren laut DFB die sehr niedrigen Kamerapositionen. In der Partie wurde der Video-Assistent mobil in Form einer Van-Lösung vor Ort eingesetzt.