Foto: Andrea Eisenmann

Seit Anfang dieser Woche sind Busreisen zu touristischen Zwecken in Baden-Württemberg wieder erlaubt –  vorausgesetzt, die Fahrgäste tragen einen Mund-Nasen-Schutz. Für die Stuttgarter Anbieter, die lange auf diesen Tag gewartet haben, ist es ein Neustart mit angezogener Handbremse. Denn der Mundschutz ist nicht die einzige Auflage für Reisende und Unternehmen.

Mühlhausen - Matthias Knisel musste in den vergangenen drei Monaten oft abwarten. Der Geschäftsführer eines Busunternehmens in Mühlhausen musste abwarten, wie sich die Corona-Pandemie entwickelt. Er musste abwarten, bis der Betrieb seiner Fahrzeuge im touristischen Verkehr wieder erlaubt wird. Und er musste abwarten, welche Auflagen und Hygienevorschriften mit dem Neustart einhergehen werden. Seit Montag dieser Woche hat das Warten ein Ende: Das Verbot ist aufgehoben und die erste Bustour, „unser Versuchsballon“, ging am Mittwoch erfolgreich zu Ende. Rund 20 Personen fuhren mit der Firma Knisel Bus + Reisen in ein Schulmuseum und ins Wental nahe Schwäbisch Gmünd. „Sie waren euphorisch, dass sie wieder mit uns unterwegs sein konnten“, beschreibt Matthias Knisel die Stimmung der Teilnehmer. Auch in der Zeit des Verbots erreichten das Unternehmen in Mühlhausen viele Anrufe von Gästen, die den Mitarbeitern mitteilten, dass die Touren ihnen fehlen würden. 25 Tagesfahrten und zehn Reisen musste die Firma seit dem 16. März aufgrund der Corona-Pandemie absagen. Das Geschäft mit Mietbussen, die für Ausflüge und Fahrten beispielsweise von Vereinen, Klassen oder Firmen gebucht werden, kam vollständig zum Erliegen. „250 feste Aufträge im Anmietverkehr mussten storniert werden“, lautet hier die ernüchternde Bilanz.