Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Kindesentziehung. (Symbolfoto) Foto: dpa/Patrick Seeger

Die Suche nach einem verschwundenen Zehnjährigen aus Mühlacker geht weiter. Der Vater hat das Kind möglicherweise entführt, um eine Impfung des Sohnes zu verhindern.

Pforzheim - Die Suche nach einem vermutlich von seinem Vater entführten Zehnjährigen aus Mühlacker (Enzkreis) dauert an. Zu einem Bericht der „Bild“-Zeitung, wonach der Vater mit dem Sohn womöglich nach Panama gereist sein könnte, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Pforzheim am Dienstag: „Der Aufenthaltsort des Beschuldigten ist uns aktuell nicht bekannt. Wir suchen nach wie vor mit Hochdruck nach ihm.“ Weitere Angaben machte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Gegen den Vater wird wegen des Verdachts auf Kindesentziehung ermittelt.

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll die Mutter nach Panama geflogen sein, um nach ihrem Kind zu suchen. Nach früheren Medienberichten war der Junge über Weihnachten bei seinem leiblichen Vater nahe Bergisch Gladbach. Als die Mutter den Sohn am 2. Januar am vereinbarten Treffpunkt in Köln abholen wollte, wartete sie vergeblich. Sie soll 10 000 Euro Belohnung ausgesetzt haben.

Angebliches Motiv der mutmaßlichen Kindesentführung: Der Vater sei Impfgegner und habe nicht gewollt, dass sein Sohn geimpft werde. Der Staatsanwalt sagte dazu: „Die Motivlage ist Gegenstand der Ermittlungen. Wir haben keinen Kontakt zum Beschuldigten.“ Zur „Bild“-Berichterstattung, wonach der Vater den Jungen von der Schule abgemeldet habe, konnte er keine Angaben machen. Nach Angaben der Pforzheimer Polizei ist in den Fall neben dem Bundeskriminalamt auch Interpol eingeschaltet. Zuvor hatte „Bild“ das berichtet.