Der Greenpeace-Aktivist segelte vor dem Anpfiff ins Stadion. Foto: AFP/FRANCK FIFE

Offenbar hatte der Greenpeace-Motorschirmflieger bei seiner missglückten Aktion vor dem Deutschland-Spiel sogar noch Glück. Wie Bayern Innenminister Joachim Herrmann sagte, hätten die Scharfschützen ihn unter Umständen auch abschießen können.

München - Bei der missglückten Protestaktion vor dem EM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hat die Polizei nach Darstellung des bayerischen Innenministers bewusst nicht auf den Motorschirmflieger geschossen. „Man hat aufgrund der Beschriftung „Greenpeace“ davon abgesehen, dass Scharfschützen hier eingegriffen haben. Wenn die Polizei zu einer anderen Einschätzung gekommen wäre, dass es sich um einen Terror-Anschlag handeln könnte, dann hätte der Flieger die Aktion möglicherweise mit seinem Leben bezahlen müssen“, sagte CSU-Politiker Joachim Herrmann am Mittwoch in der Sendung „Bild Live“ auf dem Portal der „Bild“.

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Ein 38 Jahre alter Mann aus Baden-Württemberg war am Vorabend kurz vor dem Anpfiff des Fußballspiels gegen Frankreich auf dem Platz im Münchner EM-Stadion gelandet und hatte im Landeanflug zwei Männer verletzt, die ins Krankenhaus kamen. Der Motorschirm-Pilot wurde festgenommen, sein Flieger sichergestellt. Gegen ihn wird wegen verschiedener Delikte ermittelt.

Ursprünglich wollte der Pilot nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace einen großen gelben Ball in die Arena sinken lassen. Dabei geriet er in eine Stahlseilkonstruktion am Stadiondach und kam ins Trudeln, so dass er ins Stadion herabsank. Greenpeace entschuldigte sich im Nachhinein für die Aktion.