Die US-Regierung geht juristisch gegen Google vor. Foto: dpa/Alastair Grant

Das US-Justizministerium will voraussichtlich am Dienstag eine Klage gegen Google wegen mutmaßlichen Missbrauchs von Marktdominanz einreichen.

Washington - Die US-Regierung nimmt Google mit einer Wettbewerbsklage ins Visier. Es könnte der größte Wettbewerbsfall in der Technologie-Branche werden, seit zur Jahrhundertwende der Windows-Riese Microsoft beinahe zerschlagen wurde. Der Vorwurf ist, Google habe eine illegale Monopol-Position bei der Internet-Suche und dem damit verbundenen Werbegeschäft, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Klage hervorgeht. Auch elf Bundesstaaten schlossen sich der Klage an.

Der Konzern sorge dafür, dass Konkurrenten in dem Markt nicht Fuß fassen könnten, argumentierte das Justizministerium. Ein Beispiel seien Deals etwa mit Apple oder Samsung, durch die die Google-Suche als Standard im Webbrowser voreingestellt wird. Durch das Verhalten von Google laufe Amerika Gefahr, die nächste Welle von Innovationen zu verpassen, sagte Vize-Justizminister Jeffrey Rosen.

Klage kommt nicht überraschend

Mit der Klage wurde bereits seit längerer Zeit gerechnet, nachdem erste Ermittlungen zur Marktmacht von Google im Suchmaschinengeschäft bekannt wurden. Der Konzern dominiert bei der Internet-Suche sowohl in den USA als auch in Europa mit Marktanteilen zwischen 80 und 90 Prozent.

In Europa haben die Wettbewerbshüter der EU-Kommission Google schon seit Jahren im Visier und verhängten Milliarden-Strafen unter anderem wegen des Geschäfts mit der Shopping-Suche und dem Smartphones-Betriebssystem Android. Der Konzern wehrt sich vor Gericht dagegen, konnte die Zahlungen aber finanziell leicht verdauen.

Die Google-Aktie notierte im frühen Handel ungeachtet der Klage mit einem Plus von rund 0,8 Prozent