Muhterem Aras im Gespräch mit Paul Wilhelm (links) und Jeremias Roll Foto: Lg/Kovalenko

Landtagspräsidentin Muhterem Aras hat das Freie Mörike-Gymnasium in Stuttgart besucht, wo sie von Schülern ins Kreuzverhör genommen wurde. Dabei war sie um keine Antwort verlegen.

„Ihr stellt aber knallharte Fragen“, konstatiert Landtagspräsidentin Muhterem Aras, als sie im Evangelischen Mörike-Gymnasium von den Schülern Paul Wilhelm, 17, und Jeremias Roll, 16, ins Kreuzverhör genommen wird. Nadine Winter, die Lehrerin im Leistungskurs Gemeinschaftskunde, hat sie perfekt gebrieft, und die Landtagspräsidentin (Bündnis 90/Die Grünen), die den Tag der Freien Schulen für einen Besuch nutzt, ist um keine Antwort verlegen: Familie oder Karriere? „Beides.“ Klar. VfB oder Kickers? „VfB“. Atomkraft oder Kohlekraft? „Wir müssen aus beidem raus.“

Lieber ins Gefängnis als zur AfD

Dass die Politikerin lieber einen Monat ins Gefängnis ginge als zur AfD, findet ebenso viel Beifall in dieser Schule, die sich zu Courage und gegen Rassismus bekennt, wie ihr eindeutiges Plädoyer für eine Freilassung von Julian Assange, der gerade mit dem Günter-Wallraff-Preis ausgezeichnet wurde. Aras unterstützt die Forderung der Schüler nach gendergerechten Toiletten und lehnt die Legalisierung von Cannabis ab.

Es geht um Energiewende, ihre Erfahrungen als Migrantin mit Rassismus und auch um die grundsätzliche Gewissensfrage, warum die ehemals pazifistischen Grünen jetzt Waffenlieferungen und einer Erhöhung des Militär-Etats zustimmen. „Weil sich die Welt radikal geändert hat und dieser völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf den souveränen Staat Ukraine nicht hingenommen werden kann“, erklärt Muhterem Aras eindeutig und entschieden den Jugendlichen. Auch Politik ist eben knallhart.