Asiatische Buschmücke Foto: /ikipedia commons/James Gathany, CDC

In diesem Sommer scheinen Mücken wieder besonders zahlreich zu sein. Die kleinen Plagegeister hinterlassen rote, juckende Punkte und Schwellungen. Wir erklären Ihnen, wie Sie Mückenstiche behandeln können und was Sie auf keinen Fall tun sollten.

Die kleinen Plagegeister wollen nur ein bisschen Blut. Die weiblichen Mücken stechen in die Haut, um neue Eier bilden zu können. Der Blutverlust ist minimal, wenn der Stich nur nicht so nervig jucken würde.

Warum jucken Mückenstiche?

Das liegt nach Aussage des Dermatologen Martin Metz vom Institut für Allergieforschung der Berliner Charité daran, dass Mücken beim Stechen Speichel abgeben, dessen Proteine in unserem Körper bestimmte Abwehrzellen aktivieren. Diese Zellen setzen unter anderem den Botenstoff Histamin frei. Der wiederum dockt an Stellen im umliegenden Gewebe an und reizt die in der Haut liegenden Enden von Nervenfasern.

Was hilft gegen Mückenstiche?

Nicht kratzen

Die spontane Reaktion auf das Gejucke: kratzen. Das sei vom Körper so gewollt, erläutert Metz. „Eigentlich soll durch das Kratzen ein möglicher Fremdkörper aus der Haut entfernt werden.“

Kratzen lindert tatsächlich vorübergehend. Metz: „Der Schmerzreiz unterdrückt den Juckreiz.“ Hört man aber auf zu kratzen, lässt der Schmerz nach – und das Jucken beginnt meist von vorne. Also kratzt man wieder, mitunter bis es blutet. Dann können Bakterien in die Wunde gelangen und diese kann sich entzünden.

Hitze lindert den Juckreiz

Gegen das Jucken hilft Hitze: Dazu einen Löffel oder ein Messer erhitzen und auf die Stichstelle drücken.

In Apotheken gibt es batteriebetriebene Wärmestifte, deren Kontaktfläche auf den Stich gedrückt wird. Dieser Stichheiler erwärmt den Mückenstich für wenige Sekunden auf etwa 50 Grad Celsius.

Die Hitze könne die Symptome durchaus reduzieren, sagt der Dermatologe Heiko Grimme vom Hautzentrum am Kurpark in Stuttgart. Die Nerven in der Haut reagierten sensibel auf Überwärmung, die Reizweiterleitung werde abgeschaltet und dadurch das Jucksignal nicht mehr an das Gehirn weitergeleitet.

Cremes und Salben kühlen

Laut Landesapothekerkammer Baden-Württemberg kann man Entzündungen mit kühlenden Cremes und kortisonhaltigen Salben behandeln. Sind es viele große Mückenstiche, muss eventuell kurzzeitig ein Antihistaminikum oder Kortison eingenommen werden.

Bei einer schweren bakteriellen Infektion werden Antibiotika verabreicht. Das Kühlen der juckenden Haut verlangsame die Entzündungsprozesse und beeinflusse die Weiterleitung des Juckreizes über die Nervenbahnen, erklärt Grimme. „Allerdings hilft das Kühlen vor allem während der Anwendung.“

5 einfache Tipps, wie man sich vor Mücken schützt:

1. Duschen

Mücken zieht der Körpergeruch von manchen Menschen mehr als der von anderen. „Mücken reagieren auf feine Nuancen in unserem Schweiß“, erläutert die Biologin und Mückenforscherin Biologin Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg. Wer abends draußen unterwegs sein will, könnte vorher mit Seife duschen. „Dann nehmen uns die Mücken nicht so wahr.“

2. Frische Kleidung

Schweiß sammelt sich nicht nur an der Haut, sondern auch in der Kleidung. Also lieber die Klamotten öfter wechseln. Lange Kleidung schützt eher, als wenn Mücken direkt auf der Haut landen.

3. Bettwäsche wechseln

Wer keine Mücken im Schlafzimmer haben will, sollte dort möglichst wenige Sachen offen liegen lassen, die sie anlocken. Doreen Weber: „Licht aus hilft nicht. Die Mücken reagieren auf uns, nicht auf Licht.“ Da Bettwäsche riecht, sollte man sie häufiger wechseln. Oder gleich Insektengitter an die Fenster anzubringen.

4. Ventilator benutzen

Mücken reagieren auch auf Atemluft. Hilfreich sind Ventilatoren, da sie die Luft verwirbeln, sodass die Mücken nicht mehr genau wissen, wo die menschliche Futterstelle steckt.

5. Weniger Brutstellen

Um sich zu vermehren, legen Mücken ihre Eier ins Wasser. Daraus schlüpfen Larven, die sich zu Mücken entwickeln. Um ihnen das zu erschweren, kann man im Garten Regentonnen abdecken. Auch in Gießkannen oder Blumentöpfen können sich Larven entwickeln. Stattdessen können Mücken ihre Eier etwa in Pfützen und Teichen ablegen.