Schulcampus Ost: Ein Modell im Rathausfoyer zeigt den Siegerentwurf. Foto: Simon Granville

Der Sieger des Wettbewerbs zum Mammutprojekt Schulcampus Ost steht nun fest. Allerdings gibt es noch Bedarf an Diskussionen über den Entwurf.

Bis die Bagger anrollen werden, wird es zwar bis mindestens 2024 dauern. Aber der erste Meilenstein für den neuen Schulcampus Ost in Kornwestheim ist geschafft: Der Sieger des Architektenwettbewerbs steht fest. Damit nimmt das Millionenprojekt jetzt Gestalt an.

Um die beste Lösung für den neuen Schulcampus im Osten der Stadt zu finden, hatte Kornwestheim den Wettbewerb im vergangenen Jahr ausgeschrieben. 18 Büros hatten ihre Vorschläge eingereicht. Auf dem ersten Platz ist das Team von Glück und Partner aus Stuttgart gelandet. Deren Entwurf, der mit dem Stuttgarter Landschaftsarchitekten Jochen Köber erarbeitet worden ist, hat das Preisgericht am meisten überzeugt.

Umfangreiches Projekt für die nächsten zehn Jahre

Der neue Campus soll am Standort der Theodor-Heuss-Realschule, die erweitert wird, entstehen. Die bisherige Sporthalle dort wird abgerissen und ersetzt. Gebaut wird auch eine neue, zusätzliche Grundschule für den Osten der Stadt. Die jetzt noch am Stadtpark gelegene Philipp-Matthäus-Hahn-Gemeinschaftsschule soll künftig ebenfalls auf dem Campus beheimatet sein. Das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum kann dann von der Bolzstraße in die bisherigen Räume der Gemeinschaftsschule umziehen. „Ein Mammutprojekt für die nächsten zehn Jahre“, fasste Oberbürgermeisterin Ursula Keck bei der Prämierung des Siegerentwurfs zusammen.

Der Vorschlag der Architekten sieht vor, dass fünf neue Gebäude errichtet werden. Sie ergänzen die Realschule zu einem Ensemble, „eingebettet in einen parkartigen Grünraum“, wie es in der schriftlichen Erläuterung des Entwurfs heißt. Sie sind ringförmig um den Pausenhof angeordnet. Neben der neuen Sporthalle wird ein zweigeschossiger Neubau für die Grundschule reserviert sein. Die Gemeinschaftsschule erhält ein dreigeschossiges Gebäude. Geplant ist darüber hinaus ein großes Campus-Haus mit Aula, Ganztagsbereich und Speisesaal, der von allen Schularten genutzt werden kann. Bei dem fünften Element des Ensembles handelt es sich um den dreigeschossigen Fachklassenbau, der später von der Real- und der Gemeinschaftsschule belegt wird.

Genaue Kosten sind noch nicht zu beziffern

Vor allem wegen der Lage im Grünen sei der neue Campus eine sehr reizvolle Aufgabe gewesen, sagte Architekt Eckart Mauch. Einfach sei die Arbeit nicht gewesen. „Wir haben viele Varianten untersucht“, sagte er.

Die sechs stimmberechtigten Mitglieder des Preisgerichts, darunter vor allem Stadträte, haben die unterschiedlichen Wettbewerbsbeiträge rege diskutiert. Die Entscheidung für das Stuttgarter Planungsbüro sei jedoch eindeutig gewesen, sagte Tatjana Isenmann, die den Wettbewerb koordiniert hat.

Die Kosten für das Großprojekt sind bisher nicht zu beziffern. „70 Millionen Euro werden dafür wohl nicht reichen“, sagte Daniel Güthler, der Erste Bürgermeister, mit Blick auf einen groben Kostenrahmen, der vor mehreren Jahren einmal im Gespräch war. Mit dem Neubau der Sporthalle, der damals noch gar nicht einkalkuliert war, und den zwischenzeitlichen Kostensteigerungen könnte es erheblich teurer werden.

Zustimmung des Gemeinderates steht noch aus

Im März soll der Entwurf sowohl im Ausschuss für Umwelt und Technik als auch im Gemeinderat vorgestellt werden. Güthler geht davon aus, dass der Vorschlag Zustimmung finden wird. Allerdings werden wohl mehrere Änderungen vorgenommen. So ist etwa der Wunsch nach einem überdachten Pausenhof geäußert worden.

Die drei ersten Plätze des Wettbewerbs und zwei weitere prämierte Entwürfe sind noch bis zum 3. Februar, im Foyer des Kornwestheimer Rathauses während der regulären Öffnungszeiten zu sehen.