Auf und davon: Justin Simon macht 22 Punkte. Foto: Baumann/Volker Müller

Ludwigsburgs Basketballern gelingt der Start in die zweite Phase der Champions League vor 500 Zuschauern – und künftig dürfen es sogar wieder 2000 sein.

Ludwigsburg -

Zum Auftakt der zweiten Gruppenphase in der Champions League haben die MHP Riesen Ludwigsburg am Mittwochabend JDA Dijon empfangen. Hinter dem Vereinskürzel verbirgt sich der Name Jeanne d’Arc, Frankreichs Nationalheldin. Doch die Helden auf dem Parkett hießen Justin Smith (22 Punkte) oder James Woodard (14) und spielten auch noch auf der Seite des Basketball-Bundesligisten, der die Gäste vor den 500 Zuschauern am Ende deutlich mit 95:73 (44:32) besiegte. Ein Auftakt mit Ausrufezeichen!

So sah es wohl auch Dijons Trainer Nenad Markovic, der seine Brille zurechtrückte und mit Blick auf den Spielberichtsbogen sagte: „Es sah aus, als wenn eine Schülermannschaft gegen Profis spielt.“ Zumindest nach der Anfangsphase, in der die Riesen nach einem 6:12 bis zu Pause auf 44:32 davonzogen. Am Ende war es ein Sieg der Energie gegen die Eleganz, bei 36 gegenüber 24 Rebounds oder elf Ballgewinnen gegenüber gerade mal vier von Dijon. „Wir wussten, wie sie spielen“, sagte Markovic noch, der mit seinen ehemaligen Teams Teneriffa und Gaziantespor schon gegen das Patrick-Team gespielt hat – und lobte: „Was die Ludwigsburger machen, das machen sie sehr, sehr gut. Es ist der Stil des Trainers.“

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Der ja auch schon Khadeen Carrington betreute, der 2019/20 zum Erfolgsteam der Riesen gehörte, und über Monaco und Betis Sevilla in Dijon landete und mit 14 Punkten zweitbester Werfer seines Teams war. Vor dem Patrick gewarnt hatte: „Sie sind eines der besten Teams, was Offensiv-Rebounds angeht – eine große Mannschaft, athletisch explosiv und mit schnellem Spiel.“ Doch davon war mit zunehmender Spielzeit nichts mehr zu sehen. „Sie hatten am Freitag noch das Qualifikationsspiel in Riga“, gab Patrick zu bedenken, doch davon wollte sein Kollege nichts wissen: „Wir sind schließlich Profis.“

Und deshalb geht es auch für die Riesen in der Champions League schon am Montag (20 Uhr) gegen Galatasaray weiter, sofern die Türken aus dem verschneiten Istanbul anreisen können. Ihr geplantes Auftaktspiel am Mittwoch fiel allerdings wegen Coronafällen beim Gegner Holon aus.

Bald wieder ein halb volles Haus

In dieser Hinsicht hat sich in Baden-Württemberg kurzfristig eine Wandlung vollzogen was die Beschränkungen angeht. Mit positiven Signalen für die Vereine, so dass die Riesen wieder die Hälfte der Kapazität der MHP-Arena füllen dürfen – das sind 2000 Plätze. Ob die schon am Samstag im angesetzten Liga-Heimspiel gegen den Mitteldeutschen BC voll werden? „Aufgrund der Kurzfristigkeit könnte das schwierig werden“, sagt der zweite Vorsitzende Markus Buchmann. Schwerer vielleicht, als am Montag (20 Uhr) gegen Galatasaray – wobei dann wegen der türkischen Fans ein „Auswärtsspiel“ drohen könnte.