Eine CMT im Januar wird es 2021 auf der Landesmesse nicht geben. Foto: Andreas Rosar

Abgesagte Messen, leere Hallen: Die Landesmesse kann in diesem Jahr nur mit einem Viertel ihres üblichen Geschäftsvolumens rechnen. Weil unter Corona keine Planungssicherheit mehr gegeben ist, hat die Geschäftsführung die CMT abgesagt.

Stuttgart - Planungssicherheit sei die Voraussetzung, eine Messe durchzuführen. „Die ist jetzt nicht mehr gegeben“, sagte am Mittwoch der Geschäftsführer der Messe Stuttgart, Roland Bleinroth, im Rahmen einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. „Weltweite Reisebeschränkungen, die Diskussion um Beherbergungsverbote, deutschlandweit steigende Infektionszahlen und neue Risikogebiete, die zuletzt kurzfristigen abgesagten Veranstaltungen sowie öffentliche Aufforderungen, Menschenansammlungen zu meiden haben letztlich zu der Entscheidung geführt, die CMT abzusagen.“

Ein Ersatztermin für die CMT steht nicht fest

Ob die mit rund 300 000 Besucher und über 2100 Ausstellern größte Veranstaltung der Landesmesse zu einem späteren Termin im Frühjahr oder Sommer 2021 nachgeholt werden kann, steht bislang in den Sternen: „Wir arbeiten intensiv und in enger Abstimmung mit unseren langjährigen Partnern an einem gangbaren Ersatzszenario“, sagte Guido von Vacano, Bereichsleiter für Lifestyle und Freizeit bei der Messe Stuttgart. In welcher Form eine später im Jahr stattfindende Tourismusmesse überhaupt sinnvoll wäre, konnte die Messeführung auch am Mittwoch noch nicht beurteilen. Bislang musste die Landesmesse, die zur Hälfte dem Land und der Stadt Stuttgart gehört, auf Grund der Pandemie bereits 114 Messen oder Kongresse absagen oder verschieben.

Herbe Einbußen, hohe Verluste

Den wirtschaftlichen Verlust durch die Corona-Epidemie beziffert Bleinroth für das Jahr 2020 mit 75 Prozent des geplanten Geschäftsvolumens. Statt rund 200 Millionen Euro erwartet die Messe in diesem Jahr einen Umsatz von nur noch etwa 52 Millionen Euro. Den Verlust schätzt Bleinroth auf 25 Millionen Euro. „Wir schlittern vom besten Jahr der Unternehmensgeschichte direkt ins schlechteste.“

Unterdessen lotet die Geschäftsführung Möglichkeiten zur Nutzung der leeren Messehallen auf den Fildern aus. „Wir hatten schon Prüfungen der Uni Hohenheim auf dem Gelände und auch mit der IHK laufen Gespräche“, sagte Bleinroth. „Selbst Logistikunternehmen fragen an, ob sie unsere Hallen nutzen könnten.“