Die Messehalle A1 in Friedrichshafen. Foto: dpa/Felix Kästle

Die Messe Friedrichshafen musste 26 Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie absagen – der wirtschaftliche Schaden im Jahr 2020 ist dadurch enorm.

Friedrichshafen - 26 Veranstaltungen musste die Messe Friedrichshafen wegen der Corona-Krise in den vergangenen Monaten absagen - das Unternehmen rechnet daher für 2020 mit einem Millionenschaden. Genau beziffern könne man die Einbußen derzeit noch nicht, sagte Geschäftsführer Klaus Wellmann am Mittwoch.

Der maximale Schaden für den Fall, dass in diesem Jahr gar keine Schauen mehr stattfinden könnten, liege bei 15 Millionen Euro. Derzeit sei man allerdings optimistisch, dass es ab Herbst wieder weitergehe.

Schutz- und Hygienekonzept geplant

Laut Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg sind ab September wieder Messen möglich - allerdings unter Auflagen. Die nächste große Schau am Bodensee - und nach Messe-Angaben auch eine der ersten im Land - ist Mitte September die Interboot, zu der im vergangenen Jahr mehr als 80 000 Besucher kamen. Die Messe werde mit einer veränderten Planung und einem Schutz- und Hygienekonzept organisiert, sagte Wellmann. Auch auf die Fahrradmesse Eurobike setzt das Unternehmen seine Hoffnung. Die Schau, die 2019 rund 60 000 Gäste an den Bodensee lockte, soll dieses Jahr im November stattfinden.

Die Situation in der deutschen Messebranche ist allerdings trotz Lockerungen in vielen Bereichen weiterhin sehr angespannt. „Wir gehen leider davon aus, dass das noch eine Weile so anhalten wird“, sagte der Geschäftsführer des Fachverbands Messe- und Ausstellungsbau (Famab), Jan Kalbfleisch. Es gebe etliche Unternehmen, die ihren Mitarbeitern das Reisen nach wie vor untersagten. Zudem seien die Corona-Schutzverordnungen in den Ländern sehr unterschiedlich. Für den Herbst rechnet der Verband mit einer großen Insolvenzwelle unter Messebaubetrieben: Etwa 30 Prozent der Unternehmen seien gefährdet.