Tennisprofi Felix Auger-Aliassime aus Kanada. Foto: dpa/Marijan Murat

Wie beim zuvor letzten Stuttgarter ATP-Turnier steht Felix Auger-Aliassime im Endspiel. Am Sonntag will der junge kanadische Tennisprofi endlich seine Titel-Premiere feiern. Es kommt zu einem Duell zweier Tennis-Generationen.

Stuttgart - Der junge kanadische Tennisprofi Felix Auger-Aliassime hat in Stuttgart die nächste Chance, die Serie seiner Final-Niederlagen zu beenden. Mit einem effizienten Auftritt und dem 6:4, 7:5 gegen den früheren Wimbledon-Halbfinalisten Sam Querrey aus den USA zog der Weltranglisten-21. am Samstag zum zweiten Mal nach 2019 ins Endspiel des Rasenturniers ein. Am Sonntag (12.00 Uhr) strebt der 20-Jährige in einem Duell zweier Tennis-Generationen mit dem einstigen US-Open-Gewinner Marin Cilic aus Kroatien seinen ersten ATP-Titel an.

„Es ist eine großartige Geschichte mit mir und Stuttgart. Ich hoffe, dass ich einen Schritt weiter gehen kann als vor zwei Jahren“, sagte Auger-Aliassime, nachdem er nach 78 Minuten seinen ersten Matchball verwandelt hatte. „Es war eine großartige Leistung. Es war sicherlich das beste Match von mir in dieser Woche“, meinte er.

Bisherige Matches hat Auger-Aliassime gegen Cilic verloren

Gegen den zwölf Jahre älteren Cilic hat der Kanadier allerdings die beiden bisherigen Matches verloren. Der frühere Top-Ten-Spieler Cilic, derzeit die Nummer 47 der Welt, musste sein Halbfinale gegen den klaren österreichischen Außenseiter Jurij Rodionov gar nicht zu Ende spielen. Cilic führte 6:3, 1:0, als der Wildcard-Besitzer wegen Verletzungsproblemen aufgab.

Sieben Mal stand Auger-Aliassime in seiner noch jungen Tennis-Karriere schon zuvor im Endspiel, sieben Mal verlor er. 2019 musste er in Stuttgart dem Italiener Matteo Berrettini den Titel überlassen. Im vergangenen Herbst in Köln blieb er im Endspiel gegen den deutschen Topspieler Alexander Zverev weitestgehend chancenlos.

Auger-Aliassime als einziger der gesetzten Tennisprofis im Halbfinale

Zwei Jahre nach seiner ersten Teilnahme in Stuttgart war Auger-Aliassime diesmal als einziger der gesetzten Tennisprofis ins Halbfinale eingezogen. Und an diesem mit rund 25 Grad sonnig warmen, aber auch windigen Samstag war der 20-Jährige vor allem besonders konsequent und effizient. Zwei Breakchancen ließ der US-Amerikaner Querrey, der 2017 ins Halbfinale und zwei weitere Male ins Viertelfinale von Wimbledon eingezogen war, zu. Beide nutzte Auger-Aliassime in entscheidenden Momenten.

Die erste Breakchance bei 5:4 war gleichbedeutend mit dem Satzball, die zweite bei 6:5 im zweiten Satz brachte dem Kanadier den Matchball. 40:0 hatte der 33-jährige Querrey in seinem Aufschlagspiel vorn gelegen, es lief auf einen Tiebreak hinaus. Dann gewann Auger-Aliassime fünf Punkte nacheinander.

Von den anfangs fünf deutschen Teilnehmern hatte es keiner bis ins Viertelfinale des mit 618 735 Euro dotierten Turniers geschafft. 2020 war die Veranstaltung aufgrund der Coronavirus-Pandemie ausgefallen. Diesmal dürfen täglich maximal 500 Besucher auf die Anlage - und parallel spielten in der zweiten Woche der French Open die Besten der Branche um Grand-Slam-Ehren.