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An der Meinungsumfrage zur Zukunft der Buslinie 109 haben sich bislang 111 Uhlbacher beteiligt. Der Großteil der Teilnehmer spricht sich den Initiatoren zufolge für einen Weiterbetrieb aus. Es sei nur wenig Kritik gekommen.

Uhlbach - Mit so vielen Antworten haben wir nicht gerechnet“, freut sich SPD-Bezirksbeirat Michael Jantzer über eine große Resonanz auf die Meinungsumfrage zur Zukunft der Buslinie 109. Zusammen mit seinem Fraktionskollegen Eckart Jäger und dem Linken-Lokalpolitiker Christoph Hofrichter hatte er vor gut einer Woche entsprechende Zettel in die Briefkästen der Uhlbacher eingeworfen. Bis letzten Montag lagen ihnen 111 Rückmeldungen vor, die Beteiligung liege damit bei über zehn Prozent. „Dies ist ein sehr hoher Wert“, meint Jantzer. „Wir rechnen auch noch mit einigen Antworten.“ Und obwohl das nicht gefordert war, hätten die meisten Teilnehmer auch ihren Wohnort angegeben: „Dabei entfielen zwei Drittel der Antworten (80) auf das Wohngebiet Tiroler/Innsbrucker Straße und zwölf Prozent der Antworten (17) auf das Uhlbacher Zentrum.“

15 Prozent Ablehnung

Die Frage, ob die im März wegen der Kanalbaustelle in Esslingen eingerichtete Interimsbuslinie zwischen Sulzgries/Rüder n und dem Obertürkheimer Bahnhof über den Abschluss der Arbeiten im Juni nächsten Jahres hinaus Bestand haben soll, bewege viele Menschen im Ort, stellt Jäger fest. Über 80 Prozent der Rückmelder würden demnach generell den Weiterbetrieb oder zumindest den von SPD, Grünen und SÖS/Linke im Obertürkheimer Bezirksbeirat gewünschten einjährigen Testbetrieb unter Normalbedingungen, also ohne coronabedingte Einschränkungen, begrüßen. Wie berichtet, erhoffen sich die Antragsteller davon belastbare Aussagen darüber, ob es für eine n Dauerbetrieb mit Kleinbussen ausreichend Nachfrage gibt. 15 Prozent der Rückmelder lehnen die Linie 109 grundsätzlich ab.

Meinungsbild erfragt

Die Meinungsumfrage erhebe nicht den Anspruch, nach wissenschaftlichen Kriterien repräsentativ zu sein, räumt Jantzer ein. Es gehe ihnen darum, ein Stimmungsbild zu erhalten. „Wir wollen wissen, ob wir Politik für alle Uhlbacher machen oder ob wir mit dieser Idee vielleicht doch falsch liegen. Die Gegner der Buslinie haben den Eindruck erweckt, dass mindestens die gesamte Tiroler Straße die Buslinie ablehnt. Aber die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass sich viele Uhlbacher und Uhlbacherinnen einen Weiterbetrieb wünschen.“ Den Vorwurf der Kritiker, die Fragestellung in dem Schreiben sei einseitig, weil die drei vorgegebenen Antworten ausschließlich das Ansinnen der Initiatoren unterstützen würden, weißt Jantzer zurück. „Es gab auch Möglichkeiten, eine Ablehnung zum Ausdruck zu bringen.“ Das hätten die Gegner zum Teil auch „sehr systematisch begründet“ getan, andere hätten die Antworten demonstrativ durchgestrichen.

Anregungen und Wünsche

Als besonders hilfreich empfinden die drei Lokalpolitiker, dass sich viele Anwohner mit teilweise sehr umfangreichen Briefen oder Mails an die Initiatoren der Umfrage gewandt haben, in denen sie einige konkrete Wünsche, wie zum Beispiel Haltepunkte der Linie 109 in der Asangstraße oder ein Angebot auch an den Wochenenden, äußerten. „Besonders wichtig erscheint für die Zukunft die Nutzung der Linie als Schulbus zur Gemeinschaftsschule Seewiesen und zum Schelztor-Gymnasium in Wäldenbronn/Esslingen“, resümieren sie. „Nach dem Ende der Steinenbergschule Hedelfingen als weiterführende Schule gibt es für Uhlbacher Kinder kein wohnortnahes Angebot mehr. Die neue Linie verbessert die Situation deutlich. Die morgendliche Fahrzeit zu den beiden Schulen verkürzt sich von bisher 45 Minuten auf weniger als die Hälfte.“ Die Umfrage habe ergeben, dass bereits heute sechs Kinder aus Uhlbach die Seewiesenschule besuchen.

„Wir möchten nun sicherstellen, dass im nächsten Jahr ein unterbrechungsfreier Betrieb der Linie 109 gewährleistet ist“, betont Hofrichter. Über den Gemeinschaftsantrag wird der Bezirksbeirat im Februar nächsten Jahres diskutieren.