Mit der 4 x 400-Meter-Staffel holte Helmar Müller (2. von links) 1968 die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Mexiko. Foto: dpa

Helmar Müller vom VfB Stuttgart erinnert sich an ein Olympisches Dorf im Rohbau, die „mörderische“ Vorbereitung in 2000 Metern Höhe und den Bronzemedaillengewinn mit der 4 x 400-Meter-Staffel.

Bad Cannstatt - Weiß-roter Trainingsanzug, athletische Figur, schnellen Schrittes steigt Helmar Müller die Treppen des VfB-Reha-Zentrums hinab. Wer ihn nicht kennt, hält den 81-Jährigen für einen 60-jährigen Trainer einer Jugendmannschaft. Auch geistig ist er noch topfit: Er erinnert sich noch fast an jeden Tag vor 53 Jahren: 1968 – der damals 29-jährige Leichtathlet hatte sich für die Olympischen Spiele in Mexiko qualifiziert. „Wir waren Amateure. Ich war gerade im Lehramtsreferendariat. Das Kultusministerium gab nur ungern eine Befreiung“, sagt Müller. Schließlich sollte der VfB-Sprinter fast drei Monate fern der Heimat sein.