Vor genau 80 Jahren mussten 601 jüdische KZ-Häftlinge nach ihrer Ankunft in Güterwaggons zu einem Hangar des dortigen Nachtflughafens Hailfingen auf dem heutigen Sportgelände gehen. Eine Menschenkette aus mehr als 500 Jugendlichen zeichnet den „Weg der Namen“ nach.
Es ist ein beeindruckendes Bild, das sich am Mittwochnachmittag zwischen Nebringens Bahnhof und dem Tailfinger Sportplatz bietet: Eine Menschenkette zeichnet den Weg nach, den genau vor 80 Jahren 601 jüdische KZ-Häftlinge nach ihrer Ankunft in Güterwaggons zu einem Hangar des dortigen Nachtflughafens Hailfingen auf dem heutigen Sportgelände gehen mussten. In diesem waren sie von November 1944 bis Februar 1945 untergebracht, als sie unter unmenschlichen Bedingungen beim Flugplatzausbau Zwangsarbeit verrichteten. Viele von ihnen starben.
Mehr als 500 Schülerinnen und Schüler der Gäufeldener Gemeinschaftsschule, der Jerg-Ratgeb-Realschule sowie der beiden Gymnasien aus Herrenberg und zweier Rottenburger Gymnasien nehmen an dem vom Verein KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen initiierten „Weg der Namen“ teil. Jeder von ihnen hält ein Plakat in Händen, auf dem Informationen über einen der ehemaligen Häftlinge festgehalten sind. „Ihr habt den Nummern ihre Namen und damit ihre Würde zurückgegeben“, dankte Harald Roth, der gemeinsam mit Volker Mall Initiator der Gedenkstätte ist, den Jugendlichen für ihr Engagement. Denn, so Roth weiter, viele Überlebende berichteten, dass es für sie das Schlimmste gewesen, dass sie „am Lagertor ihre Namen abgeben mussten und nur noch eine Nummer waren“.