Wird ein Besuch beim Kinderarzt in naher Zukunft zum Luxus? Foto: dpa/Boris Roessler

In drei Wochen schließt in Neugereut die Kinderarzt-Praxis von Thomas Jansen, ohne dass ein Großteil der Eltern einen neuen Mediziner gefunden hat. Eine schnelle Lösung des Problems wird es nicht geben. Im Gegenteil. Das wurde bei der Sitzung des Bezirksbeirats allen Anwesenden deutlich.

Neugereut - Am 18. März wird Doktor Thomas Jansen seine kleine Patienten in Neugereut zum letzten Mal behandeln. Er wird Rezepte ausstellen, Kinder mit seinem Stethoskop abhören und vielleicht noch die eine oder andere Impfspritze setzen. An diesem Abend wird der fast 67-Jährige nach 26 Jahren seine Praxis dauerhaft schließen. Ein Nachfolger konnte trotz jahrelanger Suche nicht gefunden werden (wir berichteten). Und noch immer steht der große Teil seiner 1200 Patienten ohne neuen Kinderarzt da. Mit den Worten: „Das Thema brennt uns auf den Nägeln“, leitete Ralf Bohlmann zu Punkt 2 der Tagesordnung des Bezirksbeirats Mühlhausen über und berichtete von zahlreichen Meldungen verzweifelter Eltern, die ihn in den vergangenen Tagen erreicht hätten.