Ein Blick auf die fünf Brücken im Bereich des Neckarknies (von links). Die Wilhelms- und die Rosensteinbrücke, die beide marode sind und durch Neubauten ersetzt werden müssen. Dann folgen die neue Stuttgart-21-Brücke und die alte Eisenbahnbrücke. Rechts ist dann die wichtigste Neckarquerung, die König-Karls-Brücke, zu sehen. Foto: Manfred Storck

Jetzt ist auch die Wilhelmsbrücke marode. Die Bauwirtschaft Baden-Württemberg zeigt sich angesichts dieser Entwicklung nicht überrascht und fordert deshalb mehr Geld und weniger Bürokratie.

Löwentorbrücke, Rosensteinbrücke und jetzt auch noch die Wilhelmsbrücke, die Hiobsbotschaften in Sachen marode Brückenbauwerke reißen nicht ab. Die Neckarquerung, die die Cannstatter Altstadt und die Neckarvorstadt verbindet und die ab März 2022 im Rahmen eines Verkehrsversuchs für Autos gesperrt wurde, ist längerfristig nicht mehr zu erhalten und muss schnellstmöglich durch einen Neubau ersetzt werden. Die Bauwirtschaft Baden-Wüttemberg spricht von einem „Brücken-Desaster in Stuttgart“ und fordert mehr Geld, weniger Bürokratie und engmaschigere Untersuchungen. Laut Claus-Dieter Hauck, beim Tiefbauamt unter anderem für die Brücken zuständig, hat eine Prüfung im Februar ergeben, dass es an der in Teilen mehr als 100 Jahre alten Konstruktion umfangreiche Korrosionsschäden gibt. Die Folgen: „Die Wilhelmsbrücke muss spätestens nach der Fertigstellung der neuen Rosensteinbrücke ebenfalls durch einen Neubau ersetzt werden“, sagt Hauck. Das ist jedoch nicht vor 2028 der Fall, da die Rosensteinbrücke in Abstimmung mit der Wasserschifffahrt frühestens im Sommer 2024 abgerissen werden kann.