Auf dem neugestalteten Marktplatz steht bis Samstag ein Großzelt für die Ausbildungsmesse „Hands up“. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Der Marktplatz wird später fertig als geplant. Der erste Wochenmarkt nach der Umgestaltung ist auf Juni verschoben. Derweil hat die Brauerei Dinkelacker erklärt, statt eines Almdorfs werde man „gehobenes Straßencafé-Mobilar“ am Rathaus platzieren.

Mit hellem Granitstein, computergesteuerten Wasserspielen, neuen Sitzgelegenheiten sowie mehreren Gastrostationen unter freiem Himmel soll der Stuttgarter Marktplatz freundlicher und einladender werden – und damit doch noch zur „guten Stube der Stadt“. Auch wenn Bauzäune nach und nach verschwinden, ist der zentrale Ort vor dem Rathaus noch immer nicht fertig und kann erst später als angedacht in vollem Umfang genutzt werden. Aus dem Plan, am kommenden Dienstag den Platz an die Beschicker des Wochenmarktes zu übergeben, wird nichts. Allein schon aus Gründen des Baulärms müsse der Starttermin auf den 4. Juni verschoben werden, hat Thomas Lehmann, der Geschäftsführer der Märkte Stuttgart GmbH, am Mittwoch unserer Zeitung mitgeteilt. Hinzu komme, dass die Stände während des Katholikentags noch mal auf die Königstraße umziehen müssten, weshalb man sich nun darauf verständigt habe, die Rückkehr am neuen, schönen Ort erst zwei Monate später anzugehen.

„Gehobenes Straßencafé-Mobiliar“

Der obere Teil des Marktplatzes beim Brunnen ist immer noch eine Baustelle. Hier sollen – wahrscheinlich nicht mehr in diesem Sommer – neue Stühle und Tische die gastronomische Ödnis beenden. In Kürze will „the ratskeller“ auf seinem Vorplatz direkt am Rathaus, der Teil der Pachtfläche ist, die Bewirtung starten. Die Idee eines Almdorfs ist verworfen. Die Stadt als Eigentümerin lehnt es ab, dass Bierbänke und Biertische im alpenländischem Ambiente aufgestellt werden. Die Verwaltung hat nun die Wirtin Denise Schuler aufgefordert, ein Konzept über die Zwischennutzung vorzulegen, solange die Weinbar, der frühere Stadtbesen, wegen der Bauarbeiten nicht zugänglich ist. Die Bewirtung soll künftig aus dem Inneren erfolgen. Zunächst ist ein Foodtruck dafür vorgesehen, solange die Wege für die Bedienungen gesperrt sind.

In den Streit zwischen Stadt und Pächterin schaltet sich nun Dinkelacker als Mieterin des Ratskellers ein. Die Wirtin muss ihr Konzept für die Außenbewirtung erst der Brauerei vorlegen, die es dann prüft und ins Rathaus weiterschickt. Wie ein Sprecher von Dinkelacker sagte, werde man „gehobenes Straßencafé-Mobiliar“ auswählen. Der Ratskeller darf eine zweite Fläche draußen mit Speis und Trank „bespielen“, weiter unten auf dem Marktplatz Richtung Schulstraße. Dies ist eine öffentliche Verkehrsfläche, kein Teil der Pacht, weshalb ein Antrag bei der Gaststättenbehörde gestellt worden ist.