Da bleibt was hängen: Der Zustand des neuen Belags auf dem Stuttgarter Marktplatz gibt Anlass zur Diskussion. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Schwarze Flecken, die wie Pech auf der neuen Granitfläche des Stuttgarter Marktplatzes kleben, beschäftigen erneut den Gemeinderat. Das Linksbündnis will nun von der Stadtverwaltung wissen, ob aus dem Schmutz ein Versicherungsfall werden könnte.

Zwölf Millionen Euro hat die Neugestaltung des Stuttgarter Marktplatzes gekostet. Aber hat er dafür den richtigen Belag erhalten? Das Linksbündnis im Gemeinderat sieht in der Fläche einen Sanierungsfall und fordert von der Stadtverwaltung einen Bericht darüber, wie es zu dem „katastrophalen Zustand kommen konnte“.

Gemeint ist der Schmutz, der nach den ersten Veranstaltungen die Granitplatten aus dem Bayerischen Wald überzog und wie Pech kleben bleibt. Nach dem Weindorf steht eine Grundreinigung an, die Fraktion stuft den Platz als Sanierungsfall ein. Die Verwaltung solle darstellen, „welche Regressansprüche geltend gemacht werden können“, schließlich habe der Rat im Jahr 2017 mit der Zustimmung zur Sanierung beschlossen, dass eine „gegen Verschmutzung robuste Oberfläche“ entstehen würde. So stand es in der Beschlussvorlage an den Gemeinderat.

Die Verwaltungsspitze habe „wiederholt betont“, dass man auf haltbare Materialien achten werde, die nicht so leicht verschmutzen und gut zu reinigen seien. Im März 2020 sei betont worden, dass man mittlerweile über Reinigungsmaschinen verfüge, die Verschmutzungen sehr gut entfernten. Das Linksbündnis will wissen, ob der Belag wirklich gereinigt werden kann und was das kostet. Die CDU hatte bereits vor Wochen davor gewarnt, die Platzmieter mit den Reinigungskosten zu belasten, und Zweifel angemeldet, ob für die intensive Nutzung das richtige Pflaster ausgewählt worden sei.